Zinkmangel – in westlichen Ländern nicht selten
Zink gehört laut WHO zu den Haupt-Mangelelementen. Das Spurenelement (nach Eisen das Zweithäufigste) kann im Körper nicht gespeichert werden, es muss regelmäßig von außen zugeführt werden.
Aufgrund von falschen Ernährungsgewohnheiten und modernen Landwirtschaftsmethoden verbunden mit einer hochgradigen Verarbeitung der landwirtschaftlichen Erzeugnisse ist Zinkmangel in westlichen Ländern nicht selten, insbesondere bei Jugendlichen, die während des Wachstums besonders viel Zink benötigen.
Auch besonders ältere Menschen sowie Diabetiker, Nieren- und Leberkranke haben oft einen ausgeprägten Zinkmangel. Ein Zinkdefizit zählt zu den häufigsten Symptomen bei Krankenhauspatienten.
Jeder körperliche oder seelische Streß führt zu hohen Zinkverlusten, aber auch hoher Alkoholkonsum und die Gabe von Antibiotika.
Ausdauersportler haben fast immer einen Zink- und Eisenmangel.
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Zinkmangel führt zu einer Unterfunktion der Keimdrüsen, die zu Unfruchtbarkeit führen kann, Wachstumsstörungen und Blutarmut. Ein niedriger Zinkspiegel äußert sich oft auch durch eine verringerte Abwehrfunktion und damit zu einer erhöhten Neigung zu Infektionen, Haarausfall, trockene Haut und brüchige Nägel. Außerdem können Gewichtsverlust, Geschmacksstörungen und Nachtblindheit auftreten. Bei der altersbedingten Zuckerkrankheit (Diabetes, Typ II) tritt vermehrt ein Zinkmangel auf.
Zinkmangel wird auch häufig durch einen hohen Kupferspiegel verursacht (z.B. bei reichlichem Trinkwassergenuss aus häuslichen Kupferrohrnetzen), da Zink und Kupfer Antagonisten sind. Selbiges gilt für Eisen, z.B. durch eine sehr eisenreiche Ernährung oder die Einnahme von eisenhaltigen Medikamenten.Die Aufnahme von Zink (wie auch anderen Metallionen Kalzium, Magnesium, Eisen) aus dem Darm wird ebenfalls durch phytinsäurehaltige Nahrungsmittel vermindert.
Dosierung:
Die empfohlene Tagesmenge für Zink liegt laut Weltgesundheitsorganisation (WHO, World health organization) für erwachsene Frauen und Männer ohne gesundheitliche Probleme bei etwa 15 mg. Bei schwangeren und stillenden Frauen besteht ein höherer Bedarf. Dosierungen bis 100 mg Zink am Tag sind unproblematisch und bei Mangelsymptomen das Mittel der Wahl. Eine Zufuhr von mehr als 100 mg pro Tag ist nicht empfehlenswert, ab 200 Milligramm können Symptome wie Übelkeit, Erbrechen oder auch Durchfall auftreten. Beim Menschen führt die Aufnahme von Zink ab etwa einem Gramm zu akuten Vergiftungserscheinungen.
Achtung:
Diese Arzneimittel können ebenfalls einen Zinkmangel verursachen und den empfohlenen Zinkbedarf erhöhen:
– Antibiotika (Tetracyclin)
– Entwässerungsmittel (Diuretika)
– Abführmittel (Laxantien)
– orale Kontrazeptiva (Pille)
– Glukokortikoide (Kortison)
– Gichtmittel (Probenecid, Benzbromaron)
– Lipidsenker (Statine)
– ACE-Hemmer (Captopril)
– Chelatbildner (Penicillamin)
Gesundheitstipps:
Wundheilung:
Vitamin A, Vitamin C, Folsäure, Selen sowie Zink nehmen einen direkten Einfluss auf das Immunsystem sowie auf die Neubildung von Hautzellen. Eine optimale Versorgung mit diesen Vitalstoffen ist somit für die Wundheilung zwingend notwendig. Der wichtigste Vitalstoff für die Wundheilung ist Zink. Lassen Sie bei Bedarf Ihren Zinkspiegel vom Arzt bestimmen. Bei Wundheilungsstörungen übernimmt ggf. die gesetzliche Krankenkasse die Kosten für diesen Bluttest. Ausser Zink in einer Dosierung von 15 bis 20 mg am Tag benötigen Sie noch folgende Vitalstoffe täglich:
Vitamin A: max. 5.000 I. E./Tag (= 1,4 mg)
Beta-Carotin: max. 5 mg/Tag
Vitamin C: 100 mg, bei akuten Infektionen kurzfristig bis 1.000 mg/Tag
Vitamin B6: 2,5 mg/Tag
Vitamin B12: 3,0 Mikrogramm/Tag
Folsäure: 400 Mikrogramm/Tag
Pantothensäure: 6 mg, bei akuten Infektionen bis 300 mg/Tag
Eisen: 20 mg/Tag
Kieselsäure: 50 bis 400 mg/Tag für 1 Monat; dann 30 mg/Tag
Selen: 30 bis 70 Mikrogramm/Tag
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Leistungssteigerung:
Laut Wikipedia deutet eine 2005 auf einer Konferenz der US-amerikanischen Gesellschaft für Ernährungswissenschaften in San Diego vorgestellte Studie darauf hin, dass Kinder, die täglich ausreichend Zink erhalten (20 mg), eine deutliche Verbesserung der geistigen Leistungsfähigkeit erfahren. Zink verbesserte das visuelle Gedächtnis, die Leistungen in einem Wortfindungstest und die Konzentrationsfähigkeit.
Zinkreiche Nahrungsmittel:
Das Essen von zinkreichen Nahrungsmitteln wie Leber, Miesmuscheln, Fisch, Linsen, Erbsen, Weizenvollkornbrot, Weizenkeime und Weizenkleie, Vollkornprodukte, speziell sauerteiggeführtes Brot, Haferflocken, Kuhmilch, Käse, Eier, Rind- und Kalbfleisch (rote Fleischsorten), Walnüsse und Pekannüsse, Pilze und Hefen, Salat, Gurken, Spargel, Grüner Tee sowie Linsen beugen einem Zinkmangel vor.
Erdnüsse enthalten zwar relativ viel Zink (ca. 3 mg pro 100 g), aber wie andere Hülsenfrüchte auch viel Phytinsäure, welche die Aufnahme von Zink behindert. Gleiches gilt für Ölsaaten. In Wikipedia ist darüber hinaus eine gute Übersicht verschiedener zinkreicher Nahrungsmittel in der Abstufung: sehr viel Zink, viel Zink, durchschnittlich viel Zink, wenig Zink aufgeführt.
Dr. Heike Jürgens
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Weiterführende Literatur/Quellen:
– WHO, World health organization)
– http://www.seilnacht.com/Lexikon/30Zink.htm
– http://de.wikipedia.org/wiki/Zink
– http://de.wikipedia.org/wiki/Antagonist
– http://de.wikipedia.org/wiki/Phytins%C3%A4ure
– Naturmedizin Aktuell, 9.4.10, Sylvia Schneider
– „Zink-essentielles Spurenelement und Kofaktor zahlreicher Enzyme„