Zimt – Gewürz mit wertvollen sekundären Pflanzenstoffen
Der Zimtbaum (Cinnamonum ceylanicum) ist ein Lorbeergewächs, das in tropischen und subtropischen Ländern gedeiht.
Um das Gewürz zu gewinnen, werden die ein- bis zweijährigen Triebspitzen geschnitten, die Rinde nach 24stündiger Fermentation innen und außen abgeschabt und anschließend getrocknet. Gemahlen kommt der Zimt dann als braunes Pulver und eingerollt als Zimtstange oder Stangenzimt in den Handel.
Das Aroma des Zimtbaumes geht auf das in ihm enthaltene Zimtöl zurück, das zu 75 Prozent aus Zimtaldehyd besteht. Zimtaldehyd ist ein ?,?-ungesättigter Aldehyd und gehört zur Stoffgruppe der Phenylpropanoide. Er weist aromatische Eigenschaften auf und verfügt über eine trans-substituierte Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindung in der Seitenkette. Weitere wichtige Aromastoffe sind besonders beim Ceylon-Zimt das auch in Gewürznelken vorkommende Eugenol und beim Cassia-Zimt das nach Waldmeister duftende Cumarin.
Strukturformel von Zimtaldehyd
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Chemie für Interessierte:
Phenylpropanoide sind eine sehr häufig vorkommende Klasse sekundärer Pflanzenstoffe. Dazu gehören die natürlich vorkommenden Phenole und Aromaten, bzw. deren biosynthetische Vorstufen. So sorgen Flavonoide bei vielen Pflanzenarten für einen Schutz gegen ultraviolette Strahlung. Das Biopolymer „Lignin“ gibt dem pflanzlichen Gewebe Stabilität. Eine zentrales Zwischenprodukt der meisten Phenylpropanoide stellen die Phenolsäuren: „Zimtsäure“ oder verschiedene Hydroxy- bzw. Methoxyzimtsäuren dar, ebenfalls sekundäre Pflanzenstoffe.
Eugenol ist ebenfalls ein Phenylpropanoid mit einem intensiven Geruch nach Nelken. Es ist ein Abkömmling der Zimtsäure und wird u. a. über das Zwischenprodukt Zimtaldhyd in zwei Reduktionsschritten enzymatisch von der Pflanze hergestellt und derivatisiert. Eugenol ist Bestandteil von vielen ätherischen Ölen und kommt ausser in Zimt- und Zimtblattölen auch in Gewürznelkenöl (70–95 %), in Piment- und Pimentblätteröl (60–90 %) sowie in Lorbeer, Basilikum, Banane, Kirsche und Muskat vor.
Auch die Flavonoide, Cumarine und Stilbene sowie deren Derivate, die Stilbenoide (wie z. B. das Resveratrol) sind Abkömmlinge der Zimtsäure und werden von der Pflanze enzymatisch hergestellt.
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Küchentipp:
Der Ceylon-Zimtbaum wird auch als „echter Zimtbaum“ (Cinnamomum verum oder C. ceylanicum) bezeichnet und der Ceylon-Zimt dementsprechend als „echter “ Zimt. Der Cassia-Zimt (Cinnamomum cassia oder auch Cinnamomum aromaticum), ebenfalls eine Pflanzenart aus der Familie der Lorbeergewächse, liefert den auch als Zimt bezeichneten Cassia-Zimt (Gewürzrinde), der allerdings ein eigenständiges Gewürz darstellt und somit streng genommen nicht als Zimt bezeichnet werden dürfte. In dem im Vergleich zum Ceylon-Zimt preisgünstigeren Cassia-Zimt ist das in höheren Dosen gesundheitsschädliche Cumarin in weitaus höheren Konzentrationen enthalten als im Ceylon-Zimt. Besonders bei der industriellen Herstellung und Verwendung von Zimt wird der teurere Ceylon-Zimt immer wieder mit Cassia-Zimt verschnitten, sodass zusätzlich Cumarin in die Endprodukte gelangt. Beim Verzehr von zimthaltigen Lebensmitteln und Nahrungsergänzungen ist daher darauf zu achten, aus welcher Quelle der darin verarbeitete Zimt stammt.
Gesundheitstipp:
Zimtöl wirkt gegen Bakterien und Pilze. Durch Vermischen von Zimtöl (5 Tropfen) in Mandelöl (1 EL) lässt sich ein Öl herstellen, dass äußerlich auch bei Durchblutungsstörungen angewandt werden kann.
Zimt ist verdauungsfördernd, entzündungshemmend, krampflösend, fieber- und blutdrucksenkend. Es hilft bei Menstruationsschmerzen, Durchfall, Erbrechen, Übelkeit, Rheuma, Arthritis, Nebenhöhlenentzündungen, Schwellungen der Nasenschleimhaut, Nasenpolypen, Depressionen, Nervenleiden, niedriger Körpertemperatur und wirkt als Aphrodisiakum. Senkungen der Blutzucker- und Blutfettspiegel durch Zimt wurden wissenschaftlich nachgewiesen.
Dr. Heike Jürgens
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Weiterführende Literatur/Quellen:
– http://de.wikipedia.org/wiki/Zimt
– http://de.wikipedia.org/wiki/Zimtaldehyd
– http://de.wikipedia.org/wiki/Ceylon-Zimtbaum
– http://de.wikipedia.org/wiki/Cumarin
– http://de.wikipedia.org/wiki/Eugenol
– http://de.wikipedia.org/wiki/Phenylpropanoide
– “Mit Gewürzen und Kräutern kochen und heilen, Rezepte für die Heil- und Kochkunst, Anbau, Ernte, Konservierung” von Monika Aschl, Ennsthaler Verlag Steyr Verlag, 2009, 212 Seiten
Kurzbeschreibung:
Autorin:
Die Autorin absolvierte in Salzburg das Diplomstudium der Biologie sowie Biologie und Erdwissenschaften für das Lehramt. Schon im Rahmen ihrer Abschlussarbeiten spezialisierte sie sich auf Pflanzen und ihre Wirkstoffe. Diese Kenntnisse wurden mit der Zeit vertieft und der Drang, das Wissen weiterzugeben, stieg. Daher nahm sie Unterricht an einer Heilpraktikerschule und an verschiedenen Volkshochschulen bzw. besuchte Wellness-Seminare. Erfolgreich umsetzen konnte sie ihre Ideen u.a. in der Planung des Neumarkter Wildgemüse-Lehrpfades.
– „Zimt für ein gesundes Leben, Heilkräftig, Vielseitig, Köstlich, Rezepte“ von Irene Dalichow, 189 Seiten, Herbig-Verlag, 2006
Zusammenfassung:
Hilfreiche Tipps aus der Naturheilkunde: So kann man mit Zimt Krankheiten vorbeugen und heilen.
Köstliches Gewürz und kraftvolles Heilmittel: Zimt kann gegen Diabetes II und viele andere Krankheiten eingesetzt werden. In Krankenhäusern wird mit dem ätherischen Öl von Zimt geputzt, weil es besonders keimtötend wirkt. Ob als Zimtstange, zu Pulver vermahlen oder als ätherisches Öl – die Bestsellerautorin und Expertin zum Thema Zimt, Irene Dalichow, zeigt die vielfältigen Möglichkeiten von Zimt als Heilmittel, aber auch als Bestandteil von leckerem Essen – zum Beispiel mit Curry, einer Gewürzmischung, die Zimt enthält.
Zur Autorin:
Irene Dalichow, geboren 1953, absolvierte bei einer Tageszeitung eine Ausbildung als Reporterin und Redakteurin. Anschließend legte sie ihr Diplom in Erziehungswissenschaft ab und ging als Diplompädagogin in die Aus- und Weiterbildungsabteilung eines Großkonzerns im Ruhrgebiet. Seit 1986 arbeitet sie von München aus als Journalistin und Buchautorin mit Spezialisierung auf spirituelle Themen. Im Rahmen dieser Tätigkeit reist sie regelmäßig nach Nordamerika und in den pazifischen Raum. Von ihr liegen zahlreiche Bücher vor.
– http://www.topfruechte.de/2007/11/16/phenolsauren-phytochemikalien-im-kampf-gegen-den-krebs/
– http://www.topfruechte.de/2007/10/22/die-sekundaren-pflanzenstoffe-wunder-der-natur/
– http://www.topfruechte.de/2009/08/31/stilbene-phytoostrogene-die-den-cholesterinspiegel-senken/
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Naturprodukte:
Zimt wird aus der Innenrinde des Zimtbaumes gewonnen. Zwei- bis dreimal im Jahr werden vom Zimtbaum Zweige abgschnitten, die Aussenrinde wird abgeschabt und die aromatische Innenrinde herausgelöst. Diese wird dann getrocknet und fermentiert. Der intensive Geschmack entwickelt sich erst bei diesem Trocknungs- und Fermentierungsprozess. Als Gewürz spielen jedoch nur der Ceylonzimt und der Kassia eine Rolle.
Ceylonzimt ist heller in der Farbe als Kassia, riecht angenehm süss und enthält so gut wie kein Cumarin. Das Bundesinstitut für Risikobewertung weist darauf hin, dass das für die Leber in grösseren Mengen schädliche Cumarin in höheren Konzentrationen besonders in der billigen Cassia-Zimt Variante vorkommt, in wesentlich geringeren Konzentrationen in der echten und meist teureren Ceylon-Zimt Sorte. Es ist daher zu empfehlen, wenn Zimt aus gesundheitlichen Gründen verzehrt wird, unbedingt auf Ceylon-Zimt zurückzugreifen.
Zimtextrakt ist ein diätisches Lebensmittel bei Diabetes mellitus im Rahmen eines Diätplanes. Zimt bzw. Zimtextrakt kann den Blutzuckergehalt vorteilhaft beeinflussen in dem es die Wirkung des körpereigenen Insulins unterstützt.
–Ayurvedische Gewürzmischung, mit Ingwer, Nelken, Kardamon, Koriander, Zimt
„Ayurveda“ hat seinen Ursprung im alten Indien. Er beschreibt die traditionelle Heilkunst der vedischen Hochkultur, auch als „Wissenschaft vom langen Leben“ bezeichnet. Ayurveda ist das älteste bekannte System der Welt, das sich mit ganzheitlicher Gesundheit beschäftigt. Dazu gehört auch der Verzehr verträglicher Lebensmittel und Gewürzmischungen, wie unser Lebkuchengewürz. Eine besondere Bedeutung in der ayurvedischen Ernährungslehre kommt der Vielfalt an verwendeten Gewürzen zu. In unserer Gewürzmischung vereinen wir Zimt, Koriander, Kardamom, Nelke und Ingwer in einer köstlichen und wirksamen Kombination. Durch die feine Vermahlung können die wertvollen Inhaltsstoffe unserer Ayurveda-Gewürze optimal aufgenommen werden und sind in der Küche als Pulver praktisch und flexibel einsetzbar.