Vitamin D – Einfluss auf die Sturzrate bei 700 bis 1000 IE Vitamin D nachweisbar

Vitamin D3, auch Cholecalciferol bzw. Calciol genannt, ist das physiologisch im Menschen vorkommende Vitamin D. Es übt im Körper die Funktion eines Prohormons aus und wird über eine Zwischenstufe zu dem Hormon Calcitriol umgewandelt.

Vitamin D ist ein fettlösliches Vitamin und wird somit zusammen mit Fetten aus der Nahrung aufgenommen und durch die Darmwände bei ausreichender Konzentration von Gallensalzen resorbiert. Die Vitamin D-Gruppe umfasst mehrere vitaminwirksame Verbindungen. Wir unterscheiden zwischen Vitamin D2 (Ergocalciferol) und Vitamin D3 (Cholecalciferol). Das biologisch für unseren menschlichen Körper verfügbare und wirksame Vitamin ist das D3. Das Vitamin D2 kommt in pflanzlichen, das Vitamin D3 in tierischen Lebensmitteln vor. Aber es ist nicht essentiell, denn der Mensch ist unter Einfluss der UVB-Strahlung des Sonnenlichts in der Lage Vitamin D3 photochemisch aus einer Vorstufe (einem Provitamin) selbst langsam im Körper zu generieren und dürfte deswegen definitionsgemäß eigentlich nicht als Vitamin bezeichnet werden.

Denn laut Definition sind Vitamine Substanzen, die der Körper selbst nicht herstellen kann, aber zum Leben benötigt und daher zugeführt werden müssen. Die Vorstufen des sogenannten Vitamin D ‘ s werden aber vom Körper selbst hergestellt. Aufgrund dieser endogenen Synthese und der Tatsache, dass seine Wirkung neben dem Syntheseort auch andere Gewebe betrifft, müsste Vitamin D3 eigentlich als Prohormon bezeichnet werden.

Struktur von Cholecalciferol

Strukturformel von Vitamin D3 (Cholecalciferol, Calciol)

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Studienlage:

Acht randomisierte (nach dem Zufallsprinzip) kontrollierte Studien mit 2426 Teilnehmern, die Vitamin D-Präparate einnahmen, wurden zur Analyse der Studienlage herangezogen. Dabei lag die Spannbreite der Dosierungen von Vitamin D3 zwischen 700 bis 1000 IE (Maximalwert) bis zu 200 bis 600 IE (Minimalwert) am Tag, sodass Calcidiol-Konzentrationen um die 60 nmol/l resultierten.

Es zeigte sich, dass bei den höheren Dosierungen von 700 bis 1000 IE am Tag das Risiko eines Sturzes bei älteren Menschen um 19 % reduziert wurde. Geringere Dosierungen, die weniger als 700 IE betrugen und dadurch weniger als 60 nmol/l Calcidiol-Konzentrationen im Blutserum erzeugten, konnten das Risiko eines Sturzes nicht vermindern.

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Chemie für Interessierte:

Vitamin D3 wird über das Blut in die Leber transportiert, wobei es an das Vitamin D bindendes Protein (DBP) angedockt wird. Dort wird es von dem Enzym Cytochrom P450 2R1 in den Mikrosomen zu Calcidiol (25(OH)Vitamin D3) hydroxyliert. Calcidiol (25(OH)Vitamin-D3) wird in der Leber wieder an DBP gebunden, in das Blut abgegeben, und hat dort eine Halbwertzeit von ca. 19 Tagen.

5(OH)Vitamin D3 ist also so etwas wie eine Speicherform von Vitamin D3, sodass die mittel- bis längerfristige Vitamin D3-Versorgung eines Organismus gut über den Blutspiegel des 25(OH)Vitamin D3 bestimmbar ist. Er gibt die Vitamin D3 – Versorgung der letzten 3 bis 4 Monate wieder, während der Vitamin D3-Spiegel selber nur die Versorgung der letzten Stunden bis Tage anzeigt.

 

Dr. Heike Jürgens
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Weiterführende Literatur/Quellen:

– http://www.bmj.com/content/339/bmj.b3692
– http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2755728/?tool=pmcentrez
Der Allgemeinarzt , 6/2010
– http://de.wikipedia.org/wiki/Randomisierung
http://de.wikipedia.org/wiki/Cholecalciferol

– http://www.topfruechte.de/2010/02/18/vitamin-d-sonnenvitamin-fehlt-oft-in-den-wintermonaten/

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Naturprodukte:

Vitamin D3 20.000 I.E. + Vitamin K2 200 mcg - 180 Tabletten, vegetarisch, Depot-Wirkung

Vitamin D3 Depot – 20000 I.E., und Vitamin K2 (200 Mikrogramm), vegetarisch, Depotwirkung

Verzehrempfehlung:

Wir empfehlen jeden 20. Tag eine Tablette unzerkaut mit reichlich Flüssigkeit einzunehmen. Am besten zu den Mahlzeiten oder in Verbindung mit einem Löffel Leinöl bzw. eines anderen wertvollen pflanzlichen Öls. Fettlösliche Vitamine wie A, D E und K werden mit Öl besser aufgenommen.
Dies entspricht 5000 % der täglichen Referenzmenge (NRV = Prozentsatz der empfohlenen Tagesdosois für einen durchschnittlichen Erwachsenen nach der europäischen Lebensmittelinformationsverordnung). Da das Vitamin D3 jedoch nur alle 20 Tage verzehrt wird, ergibt sich eine tägliche Verzehrmenge von 25 µg (= 1000 I.E.). Dies entspricht 500 % des Tagesbedarfs.

Vitamin D wird auch als „Sonnenvitamin“ bezeichnet. Bei Sonnenstrahlung wird es als einziges Vitamin vom Körper in der Haut selbst gebildet. Für die Knochenbildung ist es von außerordentlicher Bedeutung, da es die Aufnahme von Kalzium und Phosphat aus dem Darm unterstützt und diese in den Knochen einbaut. Forschungen der letzten Jahre zeigen, dass Vitamin D eine wichtige Funktion im gesamten Körper (Herz, Abwehrsystem, Muskeln, etc.) und nicht nur für die Knochen hat. Ungefähr jeder zweite Mensch in Deutschland ist mit Vitamin D unterversorgt, weil Vitamin D-reiche Lebensmittel, wie Fisch oder Leber zu wenig verzehrt werden.

Vitamin D-Mangel

Bei einem Vitamin D-Mangel wird die Aufnahmefähigkeit von Calcium herabgesetzt. Dies wiederum senkt die Calciumkonzentration im Blut. Dieser Mangel wirkt sich bei Kindern und Jugendlichen ungünstig auf den Knochenbau aus. Die Knochen werden nur unzureichend mit dem stabilisierendem Mineral versorgt, was zu Verformungen des Skeletts (Beine, Wirbelsäule) und zu einer geringeren Belastbarkeit der Knochen führt. Weitere Symptome sind Krämpfe und Veränderung der Nervenbelastbarkeit.

Vitamin D Bluttest - Laborchemische Analyse des Vitamin D Status

Vitamin D-Bluttest, Laborchemische Analyse des Vitamin D-Status

Weiterführende Literatur:

Vitamin D, Das Sonnenvitamin für unsere Gesundheit und der Schlüssel zur Prävention, Professor Dr. Jörg Spitz

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