Magnesium – ein wichtiger Mineralstoff für unsere Gesundheit

Magnesium wurde benannt nach der griechischen Stadt Magnesia und ist ein silberweißes Leichtmetall, das zur Gruppe der Erdalkali gehört. Es ist mit 2,5 % als Dolomit, Magnesit und Carnallit am Aufbau der Erdkruste beteiligt.

Wegen seiner Reaktionsfreudigkeit kommt es in der Natur nicht elementar, sondern ausschließlich gebunden, überwiegend als Carbonate, Silikate, Chloride und Sulfate vor. In Form von Dolomit ist ein Magnesiummineral sogar gebirgsbildend, so z. B. in den Dolomiten.

Die Namen und chemische Formeln wichtiger Mineralien, in denen Magnesium vorkommt, sind: – Dolomit CaMg(CO3)2, – Magnesit (Bitterspat) MgCO3, – Olivin (Mg, Fe)2 [SiO4], – Enstatit MgSiO3 und – Kieserit MgSO4 · H2O

Das Mineral Dolomit

Magnesium ist ein wichtiger Mineralstoff für unsere Gesundheit Magnesium wurde bereits vor längerer Zeit als einer der wichtigsten Mineralstoffe für unsere Gesundheit erkannt. Im Durchschnitt enthält der erwachsene Organismus 25 – 30 Gramm Magnesium. Darin befinden sich rund zwei Drittel als Gerüststoff in den Knochen, 29% in Herz, Leber und Muskeln, der Rest in den Körperflüssigkeiten.

Schon aus dem Vorkommen des Magnesiums in unserem Körper können wir ablesen, welche Aufgaben dem Magnesium für unsere Gesunderhaltung zufallen:

So ist Magnesium zusammen mit Kalzium, Vitamin D und Phosphor maßgeblich an dem Aufbau von Knochen und Zähnen beteiligt. Darüber hinaus aktiviert es rund 300 verschiedene Enzyme im Körper. Schon daraus ist zu ersehen, dass ein Magnesiummangel sich auf fast alle gesundheitlichen Bereiche des Menschen auswirken kann. Es reguliert überall im Körper die elektrochemische Spannung, mit deren Hilfe Wirkstoffe überhaupt erst durch die Zellmembranen, die Zellhäute unserer Billionen von Zellen, in die Zellen gelangen können. Fehlt diese „Pumpe“ oder arbeitet sie nur schwach, können unsere Zellen nicht mehr richtig funktionieren und es kommt zu Funktionsstörungen, wie Herzrhythmusstörungen, starker Nervosität, Vergesslichkeit, nächtlichen Waden- und Fußkrämpfen, Kopfschmerzen, Konzentrationsmangel, Müdigkeit, allgemeines Schwächegefühl, Lärmempfindlichkeit, Schwindel, Sehstörungen oder geistiger Verwirrung.

Auch der kindliche Zappelphilipp, das sogenannte ADHS-Kind (ADHS: Aufmerksamkeitsdefizitsydrom mit Hyperaktivität) sowie auch Kinder ohne Hyperaktivität, die sogenannten Träumer (ADS-Kinder) leiden oft unter Magnesiummangel. Sogar Psychosen und Depressionen können durch Magnesiummangel verstärkt werden. In Kliniken und Arztpraxen werden diese Symptome leider oft fehlgedeutet und ein Magnesiummangel nicht in Erwägung gezogen und damit nicht diagnostiziert.

Magnesium – wichtiger Speicher von Lichtenergie im Chlorophyll

Der grüne Pflanzenfarbstoff Chlorophyll ist ein organischer vierzähniger Komplex, der das zweifach positiv geladene Magnesiumion als Zentralatom beinhaltet. Der Name Chlorophyll stammt aus dem Griechischen und heißt frei übersetzt: Blattgrün. Mit Chlorophyll wird eine Klasse natürlicher Farbstoffe bezeichnet, die von Organismen gebildet werden, die Photosynthese betreiben. Insbesondere Pflanzen erlangen ihre grüne Farbe durch Chlorophyllmoleküle.

Folgende Strukturformel zeigt den Chelatkomplex des Chlorophylls mit Magnesium als Zentralatom:

Eine sehr ähnliche Struktur besitzen die Häme, die Bestandteil des Blutfarbstoffs (Hämoglobin), des Myoglobins und der Cytochrome sind, wobei in den Hämen Eisen statt Magnesium das Zentralatom ist:

Die Photosynthese bei den Pflanzen dient zum Aufbau von organischen Substanzen, wie Zucker (Glukose), Fett und Eiweiß und damit zur Energiegewinnung der Pflanzen aus dem Sonnenlicht. Auch beim Menschen kann die Energiegewinnung nur bei Anwesenheit einer bestimmten Magnesiumkonzentrationen in den Zellen stattfinden und auch der Aufbau von Proteinen (Eiweißen), Hormonen, Enzymen, Antikörpern, Neurotransmittern (Botenstoffe) und Nukleinsäuren (DNS und RNS, unser Erbgut) kann nur dann stattfinden, wenn eine Mindestkonzentration an Magnesium im Zytoplasma der Zelle vorhanden ist. Magnesium gilt als Betriebsstoff des Herzmuskels. Bei Großuntersuchungen von Herzinfarktpatienten waren die Heilungs- und Erholungsaussichten um so größer, je besser die Magnesiumversorgung war. Magnesium ist auch zuständig für Stoffwechsel und Zellbildung in Lungen und Nervensystemen, beseitigt Abfall aus dem Organismus und wirkt säurebindend. Auch Nierensteine haben oft mit Magnesiummangel zu tun, ebenso Asthma.

Magnesiumbedarf

Magnesium benötigt unser Körper je nach Lebensweise zwischen 200 und 400 Milligramm, bei älteren Menschen 500 Milligramm. Der tägliche Bedarf hängt auch von den Kalzium- und Phosphorkonzentrationen im Blut ab. Je höher diese beiden Konzentrationen ausfallen, desto mehr Magnesium wird auch benötigt. Ohne Magnesium kann kein Kalzium verwertet werden. Auch die anderen Mineralstoffe stehen im Gleichgewicht mit dem Magnesium, sodass von den 18 Mineralien im Körper dem Magnesium die größte Bedeutung zukommt, reguliert es doch ständig die Konzentrationen der anderen Mineralien. Magnesium verhält sich wie der Lehrer in einem Klassenzimmer: Der eine oder andere Schüler (die 17 verbleibenden Mineralien) kann im Klassenzimmer fehlen, das spielt nicht so eine große Rolle. Der Lehrer darf es jedoch nie, da sonst die Unordnung perfekt ist!

Natürliche Magnesiumquellen/Nahrungsergänzungsmittel:

Durch eine ausgewogene Ernährung mit Vollkornbrot, Nüssen, Gemüse können wir eine ausreichende Versorgung mit Magnesium sicherstellen. Nahrungsergänzungsmittel können bei einem erhöhten Bedarf zusätzlich verabreicht werden. Lebensmittel mit einem hohen Magnesium-Gehalt sind:

Küchentipp:

Fleisch, Vollgetreide, vor allem Roggen und Hafer, Bierhefe, Weizenkeime, Braunhirse, Nüsse (vor allen Dingen Paranüsse), Mandeln, Sonnenblumenkerne, Aprikosenkerne, Hülsenfrüchte, Algen, Trockenobst, Datteln, getrocknete Aprikosen, Bananen, Kartoffeln, grünes Blattgemüse, Avocados, Petersilie und Naturkakao.

Als Nahrungsergänzungsmittel bei Magnesiummangel empfiehlt sich Magnesiumcitrat, da es eine sehr gute Resorbierbarkeit im Körper aufweist. Die therapeutisch wirksame Magnesiumkonzentration im Blut liegt bei 0,8 Millimol pro Liter. Diese Konzentration kann bereits durch einer einmalige Gabe von 300 mg Magnesium als Magnesiumcitrat erreicht werden. In den Kliniken wird Magnesium meist intravenös verabreicht, um eine 100 %ige Bioverfügbarkeit zu erreichen.

Gesundheitstipp:

Ein erhöhter Magnesiumbedarf liegt vor bei:

  • kohlenhydratarmer Ernährung oder Diäten
  • in der Schwangerschaft und Stillzeit
  • in der Wachstumsphase bei Jugendlichen
  • bei Alkoholmissbrauch
  • bei Stress
  • bei Sportlern
  • bei intellektueller Anstrengung

Einen Magnesiummangel können Sie mit einer Haaranalyse feststellen. Die Haarmineral-Analyse kann ein wertvoller Indikator für den gesundheitsorientierten Menschen sein. Sie liefert Datenmaterial für eine fundierte Entscheidung bezüglich einer Ergänzung von Mineralstoffen, bzw. der Notwendigkeit einer Entgiftung. Die Analyse wird im Salus Labor bereits seit mehr als 15 Jahren routiniert durchgeführt. Die Haarprobe wird schonend vorgereinigt und getrocknet.

Magnesiummangel ist über die Haarmineralanalyse zuverlässiger nachzuweisen als über eine Blutuntersuchung. Dies hängt mit der Regulation der Elektrolyte im Blut zusammen: bei Mangel wird Magnesium aus Körperdepots mobilisiert (Knochen!) und die Magnesiumkonzentration im Blut konstant gehalten. In dieser Phase ist der Magnesiumgehalt im Haar bereits reduziert.

Dr. Heike Jürgens

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Literatur/Quellen:

– „Biogenes Magnesium und Kalzium, Hoffnung bei Arthrose, Osteoporose, Stress und Altersbeschwerden – Kompaktratgeber“ von G. A. Ulmer, broschiert, 54 Seiten

Zusammenfassung:

Bei normaler Mischkost ist heute die Magnesium- und Kalziumversorgung nicht voll gewährleistet. Insbesondere bei Stress, Leistungssport oder krankheitsbedingt steigt der Magnesiumbedarf in der Regel stark an. Magnesium wurde bereits vor längerer Zeit als einer der wichtigsten Mineralstoffe für unsere Gesundheit erkannt. Auch die Energiegewinnung in unserem Körper kann nur bei bestimmten Magnesiumkonzentrationen im Zellinnern erfolgen. Von den 18 Mineralien ist das Magnesium wie der Lehrer in einem Klassenzimmer. Der eine oder andere Schüler kann fehlen, aber der Lehrer darf das nie, sonst ist die Unordnung perfekt. An Magnesium darf es niemals fehlen, weil durch Magnesium das mineralische Gleichgewicht geschaffen wird. Ohne Magnesium kann kein Kalzium verwertet werden. Auch Kalzium spielt in allen Zellen eine lebenswichtige Rolle. Es wirkt knochenaufbauend, denn Kalziumsalze sind für die Festigkeit der harten Gewebe der Knochen und Zähne verantwortlich. Es ist ein wichtiger Bildungsfaktor der Kittsubstanz. Das Skelett dient auch als Kalziumdepot, von dem sich der Körper, je nach Bedarf, selbst bedient. Ergänzende Magnesium-Kalziumzugaben können bei verschiedenen Knochenerkrankungen und auch bei Stressbelastungen eine Hilfe sein. Allerdings dürfen nicht nur die Symptome behandelt werden, sondern es braucht Mut, um die Ursachen ins Auge zu fassen und diese liegen in den weitaus meisten Fällen in einer Versäuerung der Gewebe und dadurch bedingt in einem empfindlichen Mineralmangel.

„Kursbuch gesunde Ernährung, Die Küche als Apotheke der Natur“ von Ingeborg Münzing-Ruef, Heyne-Verlag, 2007, 608 Seiten

Der Bestseller endlich in aktualisierter Taschenbuchausgabe! Die Ernährungs-Expertin und Medizin-Journalistin Ingeborg Münzing-Ruef zeigt, welche Lebensmittel zur gesunden Nahrung zählen und wie diese vorbeugend und heilend wirken können. Sie klärt auf über Vorgänge des Stoffwechsels und der Verdauung, über Nährstoffdichte, Vitamine, Mineralien und die vielen Wirk- und Heilsubstanzen in der Pflanzennahrung. Ihre Ernährungstipps können Gesunden helfen, ihre Gesundheit zu bewahren, und anfällige Menschen dabei unterstützen, Abwehrkräfte zu entwickeln, vor allem gegen die zwei „großen Killer“ unserer Zeit – Herzinfarkt und Krebs. Mit wertvollen Tipps für Einkauf und Lagerung sowie zahlreichen schmackhaften Rezepten.

http://de.wikipedia.org/wiki/Dolomit_(Mineral)

– http://de.wikipedia.org/wiki/Chlorophyll

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