Lebensstil hat Einfluß auf Entstehung von Diabetes

Angepasste Ernährung und Lebensweise können Diabetes für 14 Jahre verzögern  


Sechsjährige gruppenbasierte Ernährungs- und Lebensstilanweisungen – insbesondere für mehr körperliche Aktivität – konnten den Ausbruch von Diabetes für bis zu 14 Jahre nach diesen Maßnahmen verhindern oder verzögern.

Ob nun diese Eingriffe in die Lebensführung auch Herzkreislauferkrankungen (CVD) und Sterblichkeit verringern, bleibt jedoch ungeklärt, folgern die Autoren eines aktuellen Artikels. Obwohl weltweit mehrere wichtige klinische Studien die Wirksamkeit von Lebensstilintervention zur Verringerung der Diabeteshäufigkeit bei Personen mit verminderter Glukosetoleranz (IGT) belegten, bleibt die Frage bestehen, wie lange diese Strategien nach dem Eingriffszeitraum wirksam bleiben.

Studienlage:

Professor Guangwei Li vom Pekinger China-Japan Friendship Hospital, Dr. Ping Zhang von den US – amerikanischen Centers for Disease Control and Prevention in Atlanta und Kollegen untersuchten dies in der China Da Qing Diabetes Prevention Outcome Study (CDQDPOS), die Patienten bis zu 20 Jahre nach deren Einschreibung nachuntersuchte. Im Jahr 1986 wurden 577 Patienten mit IGT aus 33 chinesischen Kliniken per Zufallsverfahren einer Kontrollgruppe oder einer von drei Gruppen zugeordnet, deren Lebensstil geändert wurde (spezielle Diät, Bewegung oder Diät und Bewegung). Die aktiven Maßnahmen dauerten über 6 Jahre bis 1992 an, und im Jahr 2006 wurden die Studienteilnehmer zur Bewertung der Langzeiteffekte der Maßnahmen nachuntersucht.

Unmittelbare Therapieerfolge waren Häufigkeit von Diabetes, Herzkreislauferkrankungen und Sterblichkeit sowie Sterblichkeit aus allen Gründen. Die Forscher stellten fest, dass die kombinierten Lebensstilinterventionen die Diabeteshäufigkeit während der aktiven Einflussnahme im Vergleich zur Kontrollgruppe um etwa die Hälfte (51 Prozent) sowie um 43 Prozent über den gesamten 20-jährigen Zeitraum verringerten. Die durchschnittliche jährliche Häufigkeit neu diagnostizierten Diabetes lag bei 7 Prozent bei den Interventionsteilnehmern und bei 11 Prozent in der Kontrollgruppe. Am Ende des 20-jährigen Zeitraums hatten 80 Prozent der Interventionsgruppe Diabetes, verglichen mit 93 Prozent der Kontrollgruppe. Patienten der Interventionsgruppe hatten im Mittel 3,6 Jahre weniger unter Diabetes zu leiden als jene der Kontrollgruppe. Zwischen Interventions- und Kontrollgruppe gab es bezüglich herzkreislaufbezogener Ereignisse und Sterblichkeit sowie Sterblichkeit aus allen Gründen keine signifikanten Unterschiede. Die Studie konnte jedoch auf Grund zu geringer statistischer Aussagekraft keine Unterschiede bezüglich dieser Folgen entschlüsseln.

Die Autoren folgern: „Diese Studie konnte belegen, dass bei Chinesen mit verminderter Glukosetoleranz gruppenspezifische Interventionen mit dem Ziel einer Lebensstiländerung wie Diäten und körperlicher Aktivität eine beständige und langjährige Verringerung der Häufigkeit des Diabetes Typ 2 zur Folge hatten.

„Da weltweit etwa 3 Millionen zusätzliche Tote dem Diabetes zuzuordnen sind, könnten Lebensstilinterventionen eine gerechtfertigte Maßnahme der öffentlichen Gesundheit gleichermaßen in Industrie- und Entwicklungsländern sein.

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In einem begleitenden Kommentar bemerken Dr. Jaana Lindström vom finnischen National Public Health Institute Helsinki und der Universität Helsinki sowie Professor Matti Uusitupa von der finnischen Universität Kuopio:

Wir schlagen vor, dass Lebensstilinterventionen weit früher beginnen sollten, wenn die Personen noch normoglykämisch sind, um eine echte Primärprävention des Diabetes Typ 2 und seiner Hauptfolge – kardialen Erkrankungen – zu erreichen. In diesem Zusammenhang sollten bevölkerungsbezogene wie auch auf Hochrisikogruppen zielende Strategien Anwendung finden.“

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Quelle/weiterführende Literatur:

Guangwei Li and others. The long-term effect of lifestyle interventions to prevent diabetes in the China Da Qing Diabetes Prevention Study: a 20-year follow-up study. Lancet 2008; 371: 1783, www.thelancet.com)

http://www.topfruechte.de/2011/12/26/diabetes-vitalstoffe-dammen-die-folgeschaden-ein/

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