L-Carnitin fördert die Fettverbrennung im Körper
L-Carnitin wurde aus Fleischextrakten im Jahre 1905 erstmalig isoliert, woher auch der Name vom lateinischen caro, carnis, d.h. Fleisch stammt. Es ist ein natürlicher Bestandteil der Muskulatur von Säugetieren, also auch der des Menschen.
Dabei weisen die Herz- und Skelettmuskulatur relativ gesehen den höchsten L-Carnitingehalt auf. Es wird in der Leber aus den Aminosäuren L-Lysin und L-Methionin synthetisiert, wobei auch die Vitamine B6, Niacin und Vitamin C sowie Eisen beteiligt sind. L-Carnitin gehört, wie auch das Coenzym Q10, zu den sogenannten Vitaminoiden (d. h. vitaminähnlichen Verbindungen).
Strukturformel von L-Carnitin
L-Carnitin ist zwar eine körpereigene Substanz und kann, wie oben bereits erwähnt, aus Aminosäuren aufgebaut werden. Der weitaus größte Anteil stammt allerdings aus der Zufuhr von Fleisch- und Milchprodukten über die Ernährung. In pflanzlichen Produkten kommt L-Carnitin nur in geringen Konzentrationen vor. Daher nehmen Nicht-Vegetarier bei einer gemischten Kost täglich zwischen 100 und 300 mg L-Carnitin durch die Nahrung auf, Vegetarier hingegen nur durchschnittlich etwa 2 bis 10 mg. Der restliche Bedarf muss dann durch die endogene Synthese, d. h. durch die Eigensynthese des Körpers selber hergestellt werden, was nur möglich ist, wenn die oben genannten essentiellen Cofaktoren Vitamin C, Vitamin B6, Niacin und Eisen in ausreichender Menge zur Verfügung stehen.
Der Gesamtbestand an L-Carnitin im Körper beträgt etwa 20–25 g, wobei der Anteil in Geweben mit einem hohen Fettsäuremetabolismus besonders hoch ist. In Herz- und Skelettmuskulatur sind 98 % der Reserven gespeichert. Über die Nieren werden täglich etwa 20 mg in den Urin ausgeschieden. Der Normalwert des L-Carnitins im Plasma liegt zwischen 40 und 80 µmol/l, wovon etwa 70–85 % als freies Carnitin verfügbar sind. Der Rest liegt als Acylcarnitin verestert vor.
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Die wichtigsten Eigenschaften des L-Carnitins ist seine Fähigkeit, die Fettverbrennung zu fördern. Es spielt dabei eine entscheidende Rolle in der Umwandlung von gespeichertem Fett in Energie.
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Insbesondere das Herz bezieht seine Energie aus der Oxidation von langkettigen Fettsäuren. Ein Mangel kann eine Schwächung des Herzmuskels zur Folge haben. Earl Mindell berichtet, dass L-Carnitin Angina pectoris Anfälle lindern und Patienten mit Lebererkrankungen (Leberzirrhose), Diabetes oder Nierenbeschwerden helfen kann. Zu den gleichen Ergebnissen kommt eine wissenschaftliche Studie, die 2004 im Institut für Sportmedizin der Universität Leipzig von D. Luppa unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. med. M. Busse: „Beteidigung von L-Carnitin an der Regulation des Fett- und Kohlenhydratstoffwechsels“. Die Wirkung des L-Carnitins auf den Blutzuckerspiegel ist bekannt und erforscht. Übergewichtige Menschen und Personen, die unter Stress leiden, haben meistens zu niedrige L-Carnitinkonzentrationen im Blut und Gewebe. Das liegt daran, dass beim Stress die beiden Aminosäuren L-Methionin und L-Lysin, die Ausgangsubstanzen für die Bildung von L-Carnitin, für die Synthese von Stresshormonen verbraucht werden und dann nicht mehr in ausreichender Konzentration für den Aufbau von L-Carnitin zur Verfügung stehen. Viele Menschen kennen den Effekt der Gewichtszunahme, wenn sie unter besonders hohem langandauernden Stress leiden. Auch für Menschen, die einen erhöhten Energiebedarf haben, ist es sinnvoll eine ausreichende Menge an L-Carnitin zu sich nehmen, wie es z. B. bei schwangeren Frauen und Sportlern der Fall ist. Diskutiert wird weiterhin eine Anregung der Wanderung von Leukozyten (weißen Blutkörperchen) durch L-Carnitin.
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Wünschenswerte Zufuhr:
Da L-Carnitin in der täglich aufgenommenen Nahrung enthalten ist, ist die Festlegung einer empfohlenen täglichen Aufnahmemenge nicht ganz einfach. Ernährt man sich vorwiegend von pflanzlichen Nahrungsmitteln, so nimmt man nur geringe Mengen des Stoffes zu sich. Bei vegetarischer Ernährung, starker körperlicher Belastung, Herz-, Leber-, und Nierenerkrankungen sowie bei einem Mangel an Vitamin C, B6 oder Eisen können somit leicht L-Carnitinmangelzustände auftreten.
Demzufolge schwanken die in der Literatur angegebenen empfohlenen Tagesmengen für Erwachsene zwischen 0,25 und 4 g, für Kinder zwischen 50 mg und 3 g. Sofern die Ernährung auch Milchprodukte und Fleisch umfaßt, sollte die tägliche Zufuhr als Nahrungsergänzung für Erwachsene bis 1 g und für Kinder bis 0,25 g ausreichend sein. Zum Vergleich: 100 g Rindfleisch enthalten 80 mg L-Carnitin, 1 Liter Milch 10-20 mg (1 mg = 1 Tausendstel Gramm) des Stoffes. Eine Übersicht ist auf folgender Internetseite gegeben: .
Handelsübliche Nahrungsergänzungsmittel enthalten pro abgeteilte Form 250 oder 500 mg. 1000 mg oder 1 g entsprechen etwa einem gestrichenen Teelöffel voll Pulver.
Im Handbuch Nähr-& Vitalstoffe werden folgende Dosierungen empfohlen:
Dosierungsempfehlungen:
Für die kurmäßige Anwendung innerhalb eines Programms zur Gewichtsreduktion wird L-Carnitin in einer höheren Dosierung von täglich 500 mg bis zu 2500 mg empfohlen. Therapeutisch wird L-Carnitin darüber hinaus bei myokardialer Ischämie (Gefäßverengung, Angina pectoris), Leberzirrhose, zur Regulieren bei Unterzuckerung des Blutes und zur Senkung der Blutfettwerte (Cholesterin, Triglyceride, Plasma-Lipidspiegel) angewendet. Die tägliche Zufuhr sollte in diesen Fällen wenigstens 500 bis 1000 mg betragen. Bei medikamentös behandelten Herzproblemen kann die Zufuhr von L-Carnitin zu einer Verringerung der Medikamentendosis führen, weshalb eine ärztliche Kontrolle in diesen Fällen anzuraten ist.
Lagerungsempfehlung:
L-Carnitin ist dicht verschlossen, vor Licht und Feuchtigkeit geschützt aufzubewahren, idealerweise im Kühlschrank bei 4 °C.
Dr. Heike Jürgens
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Literatur/Quellen/Produkte:
-http://de.wikipedia.org/wiki/Carnitin+L-Carnitin&cd=1&hl=de&ct=clnk&gl=de
-http://www.fitforhealth.de/naehrwerttabelle/carnitingehalt.htm
-http://209.85.129.132/search?q=cache:lfob4CEk3lMJ:www.omikron-online.de/cyberchem/cheminfo/6622-lex.htm+L-Carnitin&cd=13&hl=de&ct=clnk&gl=de
– Handbuch Nähr- und Vitalstoffe von Dieter Henrichs, Constantia-Verlag, 2005
Fit und gesund durch Vitamine, Mineralien, Spurenelemente, essentielle Fett- und Aminosäuren, Nähr- und Vitalstoffe, die Bausteine unserer Gesundheit. Anwendungstipps und Praxiswissen zur Vorbeugung und Behandlung gesundheitlicher Beschwerden. Mit ausführlicher Beschreibung vieler orthomolekularer und phytotherapeutischer Substanzen.
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