Keimlinge von Sonnenblumenkernen – in der Sprossenküche etwas Besonderes

Die botanische Bezeichnung für Sonnenblume, Helianthus annuus, leitet sich von den griechischen Wörtern helios (Sonne) und anthos (Blume) ab.  Ab dem 17. Jahrhundert verwendete man die Kerne für Backwaren oder geröstet als Ersatz für Kaffee und Trinkschokolade. Erst seit dem 19. Jahrhundert wird die Sonnenblume auch als Ölpflanze genutzt. Hauptanbaugebiete sind China, Russland, die Ukraine, die Vereinigten Staaten und Europa. Jeder kennt Sonnenblumenkerne, aber deren Keimlinge (Sprossen) sind in der Sprossenküche etwas Besonderes und wenig bekannt. Sie sind u.a. wertvolle Lieferanten von Eiweiß, Eisen und Energie. Für die Zubereitung der Sprossen werden die geschälten Sonnenblumensamen genommen:

Zubereitung:

3-5 Tage vor dem Servieren die Sonnenblumenkerne zum Keinem bringen: Dazu die geschälten Kerne in ein grosses Weckglas geben, die Öffnung mit einem Mulltuch und einem Gummiring verschliessen. Die Kerne ca. 4 bis 6  Stunden in lauwarmem Wasser einweichen, dann das Glas umdrehen und das Wasser durch das Mulltuch vollständig abfliessen lassen. Jeden Tag 1-2 mal Wasser in das Glas geben, die Kerne gut spülen und wieder abfliessen lassen.  Die Sonnenblumensprossen unter fliessend Wasser gut abspülen. Da die Keimlinge, wenn sie zu lange treiben, plötzlich bitter werden können, spätestens nach drei bis vier Tagen verwenden und immer zwischendurch probieren!

 

Inhaltsstoffe:

Sonnenblumensprossen enthalten überdurchschnittlich viel Eiweiß, das gekeimt schon in die essentiellen Aminosäuren aufgespalten ist. Darüberhinaus bestehen sie aus sehr viel Öl, das einen hohen Anteil an ungesättigten Fettsäuren, vor allem an Linolsäuren und Lezithin, aufweist. Diese ungesättigten Fettsäuren bewirken ein Sauberhalten der Blutgefäße, ernähren das Gehirn, sodass das Denken, Lernen und Merken leichter fällt.

Die in den Samen und Sprossen enthaltenden  hohen Konzentrationen an Phytosterine fungieren als strukturelle Komponente in der Zellmembran von Pflanzen, analog dem Cholesterin in der Zellmembran von Tieren. Sie gehören zu den Sekundären Pflanzenstoffen, bioaktive Substanzen mit gesundheitsfördernder Wirkung, jedoch ohne speziellen Nährstoffcharakter. Bisher sind Tausende solcher Pflanzenstoffe bekannt. Sie kommen als natürliche Duft-, Aroma-, Farb-, Geschmacks-, Boten- oder Signalstoffe relativ häufig im Pflanzenreich vor und dienen sowohl der Pflanze als auch dem Menschen. Da sie nicht unmitelbar dem Wachstum der Pflanze dienen, werden sie nicht in ihrem primären sondern sekundärem Stoffwechsel hergestellt, daher der Name: „Sekundäre Pflanzenstoffe“.

Inzwischen ist das Spektrum der zugeschriebenen Wirkungen dieser Pflanzenstoffe schon recht ansehnlich und wissenschaftlich zunehmend belegbar, fördern sie doch die Zellgesundheit, Regeneration und Verjüngung von Körper, Geist und Seele.

Phytosterine kommen außer in Sonnenblumenkernen und  Sprossen vor allen Dingen in Avocados, Kürbiskernen, Getreidekeimen (z.B. Weizenkeimlingen und Weizenkeimöl), Mandeln, Nüssen, kaltgepressten, nicht raffinierten Pflanzenölen (wie Olivenöl 1. Pressung) und Sesamsamen vor. Bei der Verdauung werden sie in unsere Darmwände verteilt und wirken von dort aus positiv auf das chemisch nahe verwandte Cholesterin ein, sodass es  zu einer Senkung des Gesamt- und des LDL-Cholesterins in unserem Körper kommt (siehe auch: Wikipedia zu diesem Thema).

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Chemie für Interessierte:

Die Ähnlichkeit von Phytosterinen im Vergleich zum Cholesterin, dem tierischen Analogum zu den Phytosterinen, zeigen folgende Strukturformeln:

 

Struktur von β-Sitosterin

 

Strukturformel von Beta-Sitosterin, ein Phytosterin

Strukturformel von Cholesterin

Strukturformel von Cholesterin

Beide Verbindungen weisen ein Sterin-Grundgerüst auf.

Sterine, auch Sterole, sind eine Gruppe von biochemisch wichtigen Naturstoffen aus der Obergruppe der Steroide.

Grundgerüst ist das Sterin

Neuere Forschungen zeigen weiterhin, dass sie auch die Dickdarmwände vor einer raschen Vermehrung krebsartig veränderter Zellen schützen und weiterhin die körpereigenen Reparaturmechanismen gegen diese krankhaften Zellen unterstützen.

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Literatur/Quellen:

http://de.wikipedia.org/wiki/Sonnenblume

http://de.wikipedia.org/wiki/Phytosterine

http://de.wikipedia.org/wiki/Cholesterin

http://de.wikipedia.org/wiki/Sterine

 

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Sonnenblume (Helianthus annuus)
Systematik
Ordnung: Asternartige (Asterales)
Familie: Korbblütler (Asteraceae)
Unterfamilie: Asteroideae
Tribus: Heliantheae
Gattung: Sonnenblumen (Helianthus)
Art: Sonnenblume
Wissenschaftlicher Name
Helianthus annuus
L.

geschlossener Blütenkopf

 

Sonnenblumenfeld

Weit fortgeschrittener Blütenstand einer Sonnenblume.

Unterseite der tellerförmigen Korbblüte.

Sonnenblumenkerne in einem Blütenstand

Sonnenblumenkerne mit und ohne Schale

Keimlinge

Die Sonnenblume im engeren Sinne (Helianthus annuus) ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Sonnenblumen (Helianthus) innerhalb der Familie der Korbblütler (Asteraceae).

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