Cholinmangel beseitigen durch gentechnikfreies Lezithin

Cholin ist chemisch gesehen, ein primärer, einwertiger Alkohol und gleichzeitig eine quartäre Ammoniumverbindung.

Es bildet u.a. den Neurotransmitter Acetylcholin, indem es mit Hilfe des Enzyms Cholinacetylase über die alkoholische Hydroxylgruppe zu einem Essigsäureester sythetisiert wird und ist weiterhin Bestandteil des Lezithins (Phosphatidylcholin), wo es als Phosphorsäureester vorrliegt.

 

Strukturformel von Cholinchlorid

Strukturformel von Cholin

 

Struktur von Acetylcholin

Strukturformel von Acetylcholin

 

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Allgemeine Struktur von Phosphatidylcholin

Cholin bildet den polaren Teil des Phospatidylcholins. Lezithine aus natürlichen Quellen enthalten neben den Phospatidylcholinen weitere Phosphoglyceride mit Ethanolamin, Serin bzw. Inosit als polare Gruppe. Phosphatidylcholin macht 73 % des Eilezithins bzw. 30 % des Sojalezithins aus. Dadurch unterscheiden sie sich in ihrer ernährungsphysiologischen Qualität. Auch die Fettsäuren, die den apolaren Anteil des Phosphatdylcholins ausmachen, können unterschiedlich sein. So enthält die Sojabohne Lezithin mit einem sehr hohen Anteil an ungesättigten Fettsäuren von 62 %, darunter auch die hochwertige Linolsäure, sodass sie eine höhere biologische Wertigkeit besitzt als Ei-Lezithin. Auch Weizenkeimöl ist qualitativ hochwertig.

Obwohl eine geringe Menge an Cholin in der Leber synthetisiert werden kann, ist der Körper noch zusätzlich auf die Zufuhr von Cholin bzw. Phospatidylcholin angewiesen. Der größte Teil des Cholin, das aus der Nahrung aufgenommen wird, wird in der Leber, im Gehirn und in den Nieren absorbiert.

Cholin und Inosit als prominente Bausteine des Lezithins arbeiten eng zusammen und sorgen dafür, dass Fette im Organismus flüssig bleiben und sich nicht in lebenswichtigen Organen oder Blutgefäßen anstauen und ablagern. Deswegen werden sie auch als „Fettkiller“ bezeichnet. Des weiteren spielen sie eine Rolle als sogenanntes „Antiangst-Therapeutikum“ in dem noch nicht vollständig erfassten Neurotransmitterstoffwechsel. In den USA gibt man beide Substanzen anstelle von Valium und Librium, zwei wegen ihres Suchtpotentials nicht ganz ungefährliche Tranquilizer, denn sie beruhigen und fördern den Schlaf.

Strukturformel von myo-Inosit

Strukturformel von Inosit (Inositol)

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Aufgaben des Cholins im Körper:

– Cholin unterstützt das Enzymsystem der Leber bei der Entgiftung des Blutes, indem es die Ausscheidung von toxischen Chemikalien, wie z. B. Pestiziden, Lebensmittelrückständen, Schwermetallen und Medikamenten ermöglicht
– Cholin ist zuständig für den Fettstoffwechsel in der Leber, indem es Triglyceride und andere Fette aus der Leber in die Zellen befördert. Ein niedriger Cholin-Status ist somit gleichbedeutend mit der Anhäufung von Fett in den Leberzellen und vernatwortlich für eine gestörte Leberfunktion
–  Cholin ist Edukt für die Synthese von Acetylcholin. Es wird in den Nerven und im Gehirn zu Acetylcholin umgewandelt, eines der Hauptneurotransmitter im Gehirn zur Steuerung der Emotionen und des Verhaltens
– Cholin und seine Metaboliten unterstützen den Abbau von Homocystein zu Methionin

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Ursachen von Cholinmangelerscheinungen in Blut und Leber:

– Mangel an B-Vitaminen, vor allen Dingen an Folsäure und/oder Vitamin B12 (übermässige Aufnahme von Koffein stört die Aufnahme beider Vitamine im Körper)
– Chronische Erkrankungen, wie z. B. AIDS, entzündliche Darmerkrankungen oder Arthritis
– Hoher und/oder regelmässiger Alkoholkonsum
– Bauchspeicheldrüsen- oder andere Fettverdauungsstörungen
Schwangerschaft und Stillzeit

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Folgen eines Cholinmangels:

– Erhöhtes Risiko für Leberkrebs
– Fetteinlagerung in der Leber, was zu Leberschäden führt
– Gestörte Nierenfunktion
– Gestörter Carnitin-Metabolismus
– Gestörtes Wachstum
– Hoher Blutdruck
Lern- und Gedächnisstörungen
Unfruchtbarkeit
– Verminderte Produktion von roten Blutkörperchen

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Zufuhrempfehlungen:

Cholin findet man in vielen Lebensmitteln, wie z. B. Hefen, Pflanzensamen, Getreidesamen (z. B. Weizenkeime), Getreide, Sojabohnen, Hülsenfrüchten, Rindsleber, Hühnereiern, Erdnüssen, Rindfleisch, Blumenkohl, Eisbergsalat, Vollkornbrot, Kartoffeln und Vollmilch. Trotzdem ist die tägliche Zufuhr von Cholin in Westeuropa und den USA mit 0,2-1,0 g pro Tag niedrig.

Lezithin-Supplemente sind eine besonders gute Quelle von Cholin. Sie enthalten gewöhnlich ca. 20% Phosphatidylcholin. Folglich enthalten 5 g Lezithin ca. 1 g Phosphatidylcholin. Die übliche Dosierungsempfehlung beträgt 2-10 g Lezithin pro Tag.

 

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Anwendung von Lezithinsupplementen bei folgenden Krankheiten:

Alzheimer – Krankheit
– Bewegungsstörungen, wie z. B. Parkinsonscher -, Huntington-Krankheit und anderen Nervenstörungen
Entgiftungs- und Ausscheidungsarbeit der Leber
– Entzündung der Leber (Hepatitis)
– Erhöhung der Gedächtnisleistung, besonders bei älteren Menschen
– Verhinderung der Bildung von Gallensteinen
– Verminderung des Arterioskleroserisikos durch Senkung von Triglyceriden und LDL-Cholesterinspiegel im Blut, sowie Erhöhung des HDL-Cholesterin
– Reduzierung bzw. Heilung von alkoholbedingten Schäden
– Schutz der Leber bei Schwangerschaften
– Verhinderung von Ohrensausen (Tinnitus) und Sehstörungen
unterstützende Behandlung bei Epileptikern

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Überdosierung von Lezithinsupplementen:

Sehr hohe Dosen von Cholin (> 20 g pro Tag über mehrere Wochen) können Übelkeit, Erbrechen, Schwindel und eine nach Fisch riechende Körperausdünstung verursachen. Bei niedrigen Dosierungen (1-10 g) wurden keine toxischen Reaktionen beobachtet. Bei vereinzelten Personen kann hochdosiertes Cholin Depressionen auslösen.

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Gesundheitstipp:

Wenn Sie sicher gehen wollen, kein gentechnisch manipuliertes Lezithin zu kaufen, sollten Sie auf GMO – freies (d.h. genetically modified organism, also Gen – manipulierter – Organismus) freies Lezithin zurück greifen. Die grössten Lezithinmengen werden inzwischen aus Soja gewonnen, das überwiegend aus genmanipulierten Pflanzen stammt. Das muss dann aber deklariert sein, es sei denn, der Anteil liegt unter 0.9 %. GMO – freies Lezithin stammt überwiegend aus Raps !

Dr. Heike Jürgens

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Quellen/weiterführende Literatur:

– http://de.wikipedia.org/wiki/Acetylcholin

– http://de.wikipedia.org/wiki/Cholin

http://de.wikipedia.org/wiki/Lecithine

– http://de.wikipedia.org/wiki/Inosit

– http://www.sternchemie.de/deutsch/b01_lecithin.html

– http://www.reformhaus-fachlexikon.de/lebensmittelinhalte/Lecithin.php

– http://cholin-lecithin.blogspot.com/2011/05/welche-stoffwechselwege-werden-durch.html

– http://cholin-lecithin.blogspot.com/2011/05/welche-nahrungsmittel-sind-eine-gute.html

“Kursbuch gesunde Ernährung“, Die Küche als Apotheke der Natur” von Ingeborg Münzing-Ruef, Heyne-Verlag, 2007, 608 Seiten

 

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Naturprodukte:

“Lecithin aus Sonnenblumen, ohne Gentechnik“,

 

Die Bezeichnung Lecithin ist aus dem Griechischen und bedeutet Eigelb. Aus Eigelb wurde Lecithin erstmals isoliert. Erst später fand man heraus, dass die Substanz auch in Pflanzen und allen tierischen Organismen zu finden ist.

Lecitine haben vielfältige Aufgaben im menschlichen Stoffwechsel. Den Lecithinen werden neben ihren strukturbildenden Eigenschaften zahlreiche funktionelle Aufgaben zugeschrieben. Sie sind sowohl am anabolen Lipidstoffwechsel als auch am katabolen Fettstoffwechsel (Abbau und Umbau von Lipiden) aktiv beteiligt. Die Lecitin Bestandteile wie Phospolipide, Cholin oder Inositol, sind wichtige Bestandteile der Gehirn – und Nervenzellen. Lecitin fördert in besonderer Weise den Leberstoffwechsel und hat schützende Eigenschaften auf Magen und Darm.

Vegetarier, bzw. Veganer müssen besonders auf eine ausreichende Versorgung mit Lecitin achten. Bei einer Lecitinunterversorgung kann der zusätzliche Verzehr von 10g Lecitin am Tag, die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit fördern. Darüber hinaus verkürzt Lecithin die Erholungszeit nach sportlicher Betätigung.

Lecithine finden auch Verwendung als wertvolle Hilfsstoffe beim Backen. Sie erleichtern das Aufschlagen fetthaltiger Teige und ermöglichen die Verwendung kleberarmer Teige. Lecitin fördert im Teig die höhere Volumensausbeute, feinere Porung und knusprigere Kruste. Dabei ist auch die Fähigkeit des Lecithins, das Altbackenwerden von Brot- und Backwaren zu verzögern besonders bedeutsam.

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