Anis – vielseitig verwendbares Gewürz nicht nur für Süßspeisen geeignet
Anis gehört, wie Fenchel, Kümmel, Koriander, Dill und Petersilie zu den Doldengewächsen.
Diese Pflanzenfamilie weist eine Vielzahl von Vitalstoffen auf, wie z. B. die Beta-Carotinoide, die, wie viele neue Forschungen zeigen, eine wichtige Krebsschutzfunktion im Körper ausüben und zwar sogar dann noch, wenn die Erbinformation der Zelle bereits geschädigt ist. Auch enthalten sie zahlreiche Sekundäre Pflanzenstoffe, wie z. B. Bioflavonoide, die u.a. für den Zellschutz sorgen sowie zahlreiche ätherische Öle, die verdauungsfördernd, schleimlösend und beruhigend wirken. Viele Doldenblütler kommen auch wild auf unseren Wiesen vor und sind auch gut roh verzehrbar. Da es jedoch auch giftige Vertreter dieser Pflanzenfamilie gibt, wie z. B. der hochgiftige Schierling (der allerdings in homöopathischen Verdünnungen eine Rolle spielt), sollten diese Kräuter nur dann wild gesammelt werden, wenn eine entsprechende Sachkenntnis darüber vorhanden ist.
Anis gewann im 18. Jahrhundert in Europa bei der Bereitung verdauungsfördernder Liköre zunehmend an Bedeutung und ist auch Heute noch ein wichtiges Gewürz bei der Herstellung von Ouzo (Griechenland), Raki (Türkei) und Pernod (Frankreich). Aber auch für die Zubereitung von antialkoholischen Getränken ist Anis gut geeignet. So kann durch Zerstoßen von einem Teelöffel Aniskörner und Überbrühen mit einem viertel Liter kochendem Wasser nach zehnminütigem Ziehen lassen, ein schmackhafter und gesundheitsfördernder Tee bereitet werden. Durch Zusatz von Salbei, Fenchel und Minze (zu gleichen Teilen) wird die wohltuende Wirkung des Anis auf die Verdauung noch unterstützt.
Anisgetränk mit Wasser vermischt
Folgendes Rezept stammt aus dem Buch: “Mit Gewürzen und Kräutern kochen und heilen, Rezepte für die Heil- und Kochkunst, Anbau, Ernte, Konservierung” von Monika Aschl und eignet sich besonders für die kalte Jahreszeit, wenn Kekse und andere Leckereien zubereitet werden. Der stark süße, aber gleichzeitig würzige Geschmack macht Anis zu „Allroundtalent“ in der Vitalstoffküche. So ist Anis in der indischen, chinesischen und Mittelmeerküche schon lange ein häufig verwendetes Gewürz, dass ausser in Süßspeisen (Marmeladen, Gebäck) und Likören auch in Saucen, Salaten und Obstspeisen seine Verwendung findet.
Anisbusserl
Zutaten:
– 80 g Honig
– 2 EL Sojamehl
– 2 Eier
– Anis
– 80 g Mehl
– 1 TL Backpulver
– Vanille
Zubereitung:
Das Eiweiß der Eier halbfest schlagen. Dann Dotter, Honig, Sojamehl und Vanille darunter schlagen und zum Schluss das mit Backpulver vermischte Mehl unterheben. Mit einem Teelöffel kleine Häufchen auf ein gefettetes und bemehltes Backblech setzen, mit Anis bestreuen und über Nacht stehen lassen. Am nächsten Tag in den Ofen bei mittlerer Temperatur goldgelb backen. Noch warm vom Blech lösen.
Dr. Heike Jürgens
——————————————————————————————————————————————————–
Quellen/Weiterführende Literatur:
– http://de.wikipedia.org/wiki/Gefleckter_Schierling
– http://de.wikipedia.org/wiki/Anis
– http://www.topfruechte.de/2010/10/15/anis-ein-gewurz-zum-starken-und-erwarmen/
– https://de.wikipedia.org/wiki/Psoralen
– “Mit Gewürzen und Kräutern kochen und heilen, Rezepte für die Heil- und Kochkunst, Anbau, Ernte, Konservierung” von Monika Aschl, Ennsthaler Verlag Steyr Verlag, 2009, 212 Seiten
Kurzbeschreibung:
Autorin: Die Autorin absolvierte in Salzburg das Diplomstudium der Biologie sowie Biologie und Erdwissenschaften für das Lehramt. Schon im Rahmen ihrer Abschlussarbeiten spezialisierte sie sich auf Pflanzen und ihre Wirkstoffe. Diese Kenntnisse wurden mit der Zeit vertieft und der Drang, das Wissen weiterzugeben, stieg. Daher nahm sie Unterricht an einer Heilpraktikerschule und an verschiedenen Volkshochschulen bzw. besuchte Wellness-Seminare. Erfolgreich umsetzen konnte sie ihre Ideen u.a. in der Planung des Neumarkter Wildgemüse-Lehrpfades.
– “Kursbuch gesunde Ernährung, Die Küche als Apotheke der Natur” von Ingeborg Münzing-Ruef, Heyne-Verlag, 2007, 608 Seiten
Der Bestseller endlich in aktualisierter Taschenbuchausgabe! Die Ernährungs-Expertin und Medizin-Journalistin Ingeborg Münzing-Ruef zeigt, welche Lebensmittel zur gesunden Nahrung zählen und wie diese vorbeugend und heilend wirken können. Sie klärt auf über Vorgänge des Stoffwechsels und der Verdauung, über Nährstoffdichte, Vitamine, Mineralien und die vielen Wirk- und Heilsubstanzen in der Pflanzennahrung. Ihre Ernährungstipps können Gesunden helfen, ihre Gesundheit zu bewahren, und anfällige Menschen dabei unterstützen, Abwehrkräfte zu entwickeln, vor allem gegen die zwei “großen Killer” unserer Zeit – Herzinfarkt und Krebs. Mit wertvollen Tipps für Einkauf und Lagerung sowie zahlreichen schmackhaften Rezepten.
——————————————————————————————-
Naturprodukte: