Nikotinsäure – ein B-Vitamin, das Blutfette senken kann

Nikotinsäure oder Niacin, früher B3, ist ein Vitamin aus dem B-Komplex.

Sie wurde 1867 bei der Oxidation von Nicotin entdeckt, ihre Bedeutung für den Stoffwechsel (physiologische Wirksamkeit) wurde 1934 erkannt.

Strukturformel von Nicotinsäure

Strukturformel von Nikotinsäure

Chemisch gesehen ist Nikotinsäure eine Carbonsäure des Pyridins. Als elementarer  Baustein verschiedener Coenzyme, u.a. NAD und NADP ist die Nikotinsäure von zentraler Bedeutung für den Stoffwechsel von Eiweißen, Fetten und Kohlenhydraten. So ist sie wesentlich am Citratzyklus und der Atmungskette in den Mitochondrien (unseren Kraftwerken in den Zellen) beteiligt und ist somit unverzichtbarer Zündfunke innerhalb unserer aeroben, d.h. sauerstoffabhängigen Energiegewinnung.

Strukturformel von NAD+ unter physiologischen Bedingungen

NAD + (oxidierte Form) Nicotinamidadenindinukleotid

Weiterhin wirkt sie antioxidativ, schützt also unsere Zellen vor dem „Ranzig werden“ und nimmt an vielen weiteren enzymatischen Reaktionsabläufen im Körper teil. So ist sie auch verantwortlich für die Regeneration von Haut, Muskeln, Nerven und DNA.

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Nikotinsäure in unserer Ernährung:

Natürliche Lieferanten von Nikotinsäure sind Nahrungsmittel wie Geflügel, Wild, Fisch, Pilze, Milchprodukte und Eier. Auch Leber, Kaffee, Vollkornprodukte, verschiedene Gemüse und Obst enthalten Nikotinsäure, wobei es aus tierischen Produkten grundsätzlich besser vom Organismus verwertet wird. Veganer können ihren Bedarf beispielsweise aus Erdnüssen, Weizenkleie, Datteln, Champignons, Bierhefe, getrockneten Aprikosen und Hülsenfrüchten decken.

Nikotinsäurebedarf:

Der tägliche Nikotinsäure-Bedarf des Körpers hängt vom Energiebedarf ab. Im Durchschnitt benötigt der erwachsene Körper etwa 6,6 Milligramm Niacin um eine Energiemenge von 1000 Kilokalorien für seine Zellen, Gewebe und Organe zu erzeugen. Damit beträgt der Bedarf für Frauen 13 bis 15 mg Nicotinsäure pro Tag, für Männer 15 bis 20 mg pro Tag.

Gegenüber Hitze, Licht und dem Luftsauerstoff ist Nikotinsäure weniger empfindlich als andere Vitamine der B-Gruppe.

Mangelsymptome:

Der Körper kann NAD nicht nur aus Niacin, sondern auch aus der Aminosäure Trypthophan gewinnen, so dass Mangelsymptome selten auftreten. Durch eine eiweißarme Ernährung oder durch Absorptionsstörungen kann es zunächst zu unspezifischen Störungen wie Appetitlosigkeit, Konzentrations-und Schlafstörungen sowie einer gewissen Reizbarkeit kommen. Symptome bei Nikotinsäuremangel sind weiterhin:

– Hautveränderungen (Dermatitis) sowie Entzündungen der Mund-, Magen- und Darmschleinhäute
– Durchfall
– Depressionen, Schizophrenie
– die Krankheit Pellagra (bei Magersucht oder extremer Fehlernährung möglich)

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Überdosierung:

Von einer Überdosierung spricht man bei der Nikotinsäure bei 1,5–3 g Dosierung pro Tag. Bei einer Zufuhr von über 500 mg pro Tag, in Einzelfällen auch weniger, kommt es zum hautgefäßerweiternden Effekt Flush und bei einer Menge von über 2500 mg pro Tag können Blutdruckabfall, Schwindelgefühle und ein erhöhter Harnsäuregehalt im Blut auftreten. Im Körper angereichert werden kann die Nikotinsäure nicht, da sie zu den wasserlöslichen Vitaminen gehört.

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Therapeutischer Einsatz:

Störungen der Blutfette gehören zu den wesentlichen Risikofaktoren für arteriosklerotische Erkrankungen von Herz- und Kreislauf und damit für Herzinfarkt und Schlaganfall. Als vorbeugende Therapie werden schulmedizinisch meistens „Statine“ und „Fibrate“ verordnet, die an unterschiedlichen Stellen in den Fettstoffwechsel eingreifen. Aber auch Nikotinsäure wird seit langem (seit ca. 5o Jahren) zur Absenkung erhöhter Blutfettwerte eingesetzt. Sie greift unmittelbar an den Fettzellen an und bewirkt, dass weniger Triglyceride gespalten und  als freie Fettsäuren in das Blut abgegeben werden.

Dabei senkt Nikotinsäure das LDL-Cholesterin und die Triglyzeride und erhöht das HDL-Cholesterin.

Als mögliche unangenehme Nebenwirkungen der Therapie mit erhöhter Nikotinsäurekonzentrationen im Bereich der Überdosierung kann eine Flush-Symptomatik therapielimitierend sein. Häufig sind auch Magen-Darm-Beschwerden. Die längere Einnahme von hochdosierten Nikotinsäurepräparaten kann die Glukosetoleranz verschlechtern und die Harnsäurewerte im Blut erhöhen.

Folgende Studie von Wissenschaftlern an der Universität Heidelberg kündigt nun einen therapeutischen Fortschritt in der Anwendung von Nikotinsäure bei Störungen des Fettstoffwechsels an, indem die oben genannten Nebenwirkungen der Therapie mit hohen Nikotinsäuredosen erheblich reduziert werden könnten.

Wissenschaftliche Studie:

Wissenschaftler der Universität Heidelberg haben einen Eiweißstoff identifiziert, der als Rezeptormolekül für Nikotinsäure fungiert und eine große Bedeutung bei der Behandlung von Störungen des Fettstoffwechsels hat. Bei der Studie kam u. a. heraus, dass Nikotinsäure das „gute“ für den Fettabtransport wichtige HDL – Cholesterin wesentlich stärker ansteigen lässt, als das Statine tun.

Dem Forscherteam um Prof. Dr. Stefan Offermann, Direktor des Institutes für Pharmakologie der Universität Heidelberg sowie Wissenschaftlern der Universitäten München und Düsseldorf ist es weiterhin gelungen, diesen Rezeptor zu isolieren, der verantwortlich für die Vermittlung des fettspaltenden Effekt der Nikotinsäure ist. In Zellkulturen stellten sie fest, dass Nikotinsäure ihre Wirkung nur auf Zellen ausübt, die den Nikotinsäurerezeptor HM-74 auf ihrer Oberfläche tragen.

Dr. Heike Jürgens

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Weitergehende Literatur/Quellen:

– http://de.wikipedia.org/wiki/Nicotins%C3%A4ure

http://de.wikipedia.org/wiki/Nicotinamidadenindinukleotid

http://de.wikipedia.org/wiki/Tryptophan

http://de.wikipedia.org/wiki/Pellagra

http://www.medizinauskunft.de/artikel/diagnose/alternativ/25_11_lipidsenker.php

http://www.imedo.de/practice/provider/show/421805-prof-dr-med-stefan-offermanns

„Pharmakologie und Toxikologie: Von den molekularen Grundlagen zur Pharmakotherapie“ von Michael Freissmuth, Stefan Offermann, Stefan Böhm, broschiert, 752 Seiten, Springer Verlag Berlin, März 2012

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Univ.-Prof. Dr. Michael Freissmuth, Institut für Pharmakologie, Zentrum für Biomolekulare Medizin und Pharmakologie, Medizinische Universität Wien; Prof. Dr. Stefan Offermanns, Pharmakologisches Institut der Universität Heidelberg; Professor Dr. Stefan Böhm, Institut für Pharmakologie, Zentrum für Biomolekulare Medizin und Pharmakologie an der Universität Wien
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