Jungen essen mehr Fast Food als Mädchen

In der Apothekenzeitung der Hubertus-Apotheke in Hermannsburg vom Juli/August 08, Nr. 36 ist eine interessante Studie aufgeführt, die belegt, dass Kinder und Jugendliche deutlich zu wenig Gemüse, Brot und Kartoffeln essen.  Gerade bei 16- 17 jährigen Jungen kommt diese Mangelernährung besonders stark zum Tragen, decken sie doch im Mittel acht Prozent ihrer täglichen Energiezufuhr über Fast-Food-Produkte ab.

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Der Artikel lautet folgendermaßen:

Deutsche Kinder und Jugendliche essen viel zu wenig pflanzliche und viel zu viele fettreiche, tierische Lebensmittel. Jungen greifen im Vergleich zu Mädchen seltener zu Obst und Gemüse und dafür umso mehr zu Fast Food. Das zeigt die Ernährungsstudie „EsKiMo“ (Ernährungsstudie als KiGGs-Modul) die Dr. Gerd Mensink, Robert Koch-Institut, auf einer Tagung der Arbeitsgemeinschaft für Ernährungsverhalten im vergangenen Jahr in Köln präsentierte. Im Rahmen von „EsKiMo“, einer Teiluntersuchung der bundesweiten KiGGS-Studie zur Kinder- und Jugendgesundheit, erfassten die Wissenschaftler die Ernährungsgewohnheiten von 2.506 Teilnehmern im Alter von 6 bis 17 Jahren. Die Ergebnisse bestätigen schon bekannte Ernährungsprobleme: So verzehren Kinder und Jugendliche deutlich zu wenig Gemüse, Brot und Kartoffeln. Nur sechs Prozent der Jungen und sieben Prozent der Mädchen essen ausreichend Gemüse, noch nicht einmal jedes zweite Kind erreicht die Hälfte der empfohlenene Obstmenge. Mit zunehmenden Alter kommen dafür immer mehr Fleisch und Wurst auf den Teller. Auch der Verzehr von Süßigkeiten ist deutlich zu hoch. Süßigkeiten sind einer der Hauptquellen für die Energie- und die Fettzufuhr. Auch wenn die Energiezufuhr im Mittel den Empfehlungen entspricht, weisen die Untersucher kritisch auf eine zu hohe Zufuhr an ungünstigen gesättigten Fettsäuren sowie Zucker hin. Auf der anderen Seite liegt die Zufuhr der meisten Vitamine und Mineralstoffe oberhalb der Empfehlungen. Ausnahmen sind: Folat und Vitamin C bei Kindern und Jugendlichen, Calcium und Vitamin A bei den Kindern sowie Eisen bei den Mädchen. Problematische Ernährungsgewohnheiten wie ein hoher Verzehr von Fast Food sind vor allem bei den Jugendlichen zu beobachten. So nehmen 16- bis 17-jährige Jungen im Mittel acht Prozent ihrer täglichen Energiezufuhr über Fast-Food-Produkte auf. Die Getränkemenge bei den Jugendlichen wurde als ausreichend bewertet. Dabei stammt etwa 40 Prozent aus Wasser, aber auch 25 Prozent aus gesüßten Limonaden. Bei den 6- bis 11-jährigen trinkt jedoch jedes zweite Kind zu wenig. Die vorliegenden Daten liefern eine aktuelle und ausführliche Bestandsaufnahme der Ernährung von Kindern und Jugendlichen in Deutschland und bilden die Grundlage für die Ernährungsberatung sowie für zielgruppen- und geschlechterspezifische Aufklärungs- und Informationskampagnen.

Lesen Sie auch dazu: – „Fast Food Gesellschaft, Die dunkle Seite von Mc Food & Co“, Rieman Verlag, München 2002, 447 Seiten, gebundene Ausgabe

Kurzfassung:

Was nehmen wir eigentlich zu uns, wenn wir einen Hamburger essen? In seiner spannenden Reportage untersucht Eric Schlosser die Produktionsbedingungen von Fastfood, das soziale Umfeld, in dem es sich verkauft, und die mit ihm verbundene Mentalität. Detailliert schildert er, dass die tägliche Entscheidung für oder gegen die schnellen Sattmacher aus der Pappschachtel nicht nur unsere Gesundheit betrifft, sondern dass das Wachstum der Fastfood-Imperien auf unser aller Kosten, auf Kosten von Gesellschaft und Umwelt geht. Zum Autor: Eric Schlosser ist in seiner amerikanischen Heimat durch seine exzellent recherchierten Reportagen ein ebenso bekannter wie gefürchteter Journalist. Er schrieb über die Familien von Mordopfern, den Komplex der Gefängnisindustrie und das Pornografiegeschäft. Als Korrespondent des Monatsmagazins “The Atlantic” wurde er für seine Arbeiten mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. So erhielt er für seine zweiteilige Serie über die Durchführung der Marihuana-Gesetze in Amerika den “National Magazine Award for reporting” und für seinen Bericht über die kalifornische Erdbeerindustrie den Preis der Sidney Hillman Foundation.

– “Die Ernährungslüge, wie uns die Lebensmittelindustrie um den Verstand bringt” von Hans-Ulrich Grimm, 304 Seiten, Droemer/Knaur-Verlag 2005

Kurzbeschreibung:

Wie uns die Lebensmittelindustrie um den Verstand bringt! Warnung: Industriell produzierte Lebensmittel können Ihre geistige Leistungsfähigkeit und Ihr seelisches Wohlbefinden beeinträchtigen – wer seinem Gehirn Gutes tun will, lese Hans-Ulrich Grimms Empfehlungen zur Förderung der “Kulinarischen Intelligenz”: Traditionelle Küche und Gourmet Cuisine sind nicht nur leckerer, sondern machen auch klug und glücklich. Denn ihre Zutaten sind nachweislich gut fürs Gehirn.

Zum Autor:

Dr. Hans-Ulrich Grimm ist Journalist und Autor. Der ehemalige Spiegel-Redakteur hat jahrelang Recherchen in der schönen neuen Welt der industriell erzeugten Nahrungsmittel betrieben. Viele seiner Bücher sind Bestseller. Er lebt in Stuttgart.

– „Die Joghurt Lüge, die unappetitlichen Geschäfte der Lebensmittelindustrie“ von Marita Vollborn und Vlad D. Georgescu, Bastei Lübbe Taschenbuch, Verlagsgruppe Lübbe, 2008, 336 Seiten

Zusammenfassung:

Eigentlich eine Erfolgsgeschichte: Hunger ist in unserer Gesellschaft kein Thema mehr. Nahrungsmittel sind ausreichend und günstig zu haben. Moderne Lebensmittel sollen uns gesund halten, schmecken und für wenig Geld zu haben sein, so lautet das Versprechen der Nahrungsmittelindustrie — ist da eine Vision in Erfüllung gegangen? „Doch der Schein trügt“, schreiben Marita Vollborn und Vlad D. Georgescu. „Was im Handel wenig kostet, fordert an anderer Stelle seinen Tribut.“ Und den zahlen andere, betonen die Autoren: – Die kleinen Landwirte, die unter dem Preisdruck der Discounter ächzen und nicht selten ihre Existenz aufgeben müssen. – Die Verbraucher, die mit den modernen Lebensmitteln ihre Gesundheit und Psyche gefährden. – Und letztlich die Gesellschaft, die die Folgekosten einer aus dem Lot geratenen Ernährungsweise zu tragen hat. Diese dunkle Seite der Erfolgsstory von den billigen Nahrungsmitteln ist das Thema des Buches:“Die Joghurt-Lüge“. Es will „die Mechanismen der Industrie offen legen und den Blick ins „Eingemachte“ erlauben“, so die Autoren. Das gelingt vollauf. Zahlreiche Beispiele zeigen, wie weit die Entwicklung hin zum synthetischen Industrie-Food bereits fortgeschritten ist. Prominentestes Beispiel: Der Erdbeerjoghurt, dessen „Fruchtstücke“ niemals Kontakt mit einer Erdbeerstaude hatten, sondern rein synthetisch hergestellt wurden. Die Joghurt-Lüge.

Über die Autoren:

Marita Vollborn und Vlad D. Georgescu sind freie Wissenschafts- und Medizinjournalisten und schreiben unter anderem für Spiegel Online, Financial Times Deutschland, Focus und die Süddeutsche Zeitung. Marita Vollborn war als Lebensmitteltechnologin für einen internationalen Konzern tätig. Vlad D. Georgescu beschäftigte sich als Chemiker mit Nachweisverfahren für Schadstoffe und Belastungssubstanzen. Weitere Veröffentlichungen sind „Prima Klima“, „Brennpunkt Deutschland“, „KonsumKids“ und „Die Gesundheitsmafia“.

Dr. Heike Jürgens

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