Cranberries helfen bei Infektionen der Blase und Niere – Mechanismus geklärt

Preiselbeeren (Vaccinium vitis-idaea) sind eine nahe Verwandte der Heidelbeere und wie diese ein Heidekrautgewächs. Sie ist deshalb im Herbst an jenen Plätzen zu finden, wo die Erika blüht.  Je später die Beeren gesammelt werden, desto wertvoller sind sie. Preiselbeeren enthalten Carotin, B-Vitamine, Vitamin C, Kalium und Natrium in einem sehr günstigen Verhältnis, das Wasseransammlungen im Körper entgegenwirkt, Magnesium und vor allem Eisen. Dazu kommt ein hoher Gehalt an Fruchtsäuren, Gerbstoffen, heilsamen Farbstoffen (Polyphenolen), OPC und Benzoesäure.

Küchentipps:

Preiselbeeren eignen sich hervorragend zum Mus- oder Kompott kochen und werden aufgrund ihres säuerlich herben Geschmacks als Beilage zu Wild, Rindfleisch, Vollkornpfannkuchen oder Rührei traditionell in der Küche verwendet. Die aus den USA kommenden fast kirschgroßen Cranberries (Vaccinium macrocarpon), auch Krons- oder Moosbeere genannt) werden im Herbst auch in Deutschland angeboten. Sie eignen sich ebenfalls hervorragend zum Herstellung von Kompott und enthalten dreimal soviel Vitamin C wie unsere heimischen Preiselbeersorten. Als Beilage zu einem etwas fetten Braten helfen sie der Verdauung und ergeben zusammen mit Rotkohl (einigen Eßlöffel Cranberries oder Preiselbeeren vor dem Kochen zugeben) einen köstlichen Geschmack.

Gesundheitstipps:

In der Volksheilkunde werden Preiselbeeren und Cranberries schon lange bei Durchfällen und Infektionen der Niere und Blase angewandt. Die Cranberries enthalten Stoffe, die verhindern, dass sich Bakterien, wie z. B. E-Coli-Bakterien, an den Wänden von Blase und Harnröhre anheften können. Die Bakterien werden dann mit dem Urin ausgeschieden und die schmerzhaften Infekte beseitigt. In akuten Fällen erleichtert und beschleunigt Cranberry-Extrakt in einer Dosierung von 800 mg über den Tag verteilt den Verlauf der Entzündung und macht oft den Einsatz von nicht unproblematischen Antibiotika überflüssig. Bei regelmäßigem Konsum von Cranberry-Extrakten oder anderen Produkten mit Cranberries, wie z. B. Muttersäften, Cranberry-Pulver usw. wird der gesamte Urinaltrakt stabilisiert und die Anfälligkeit für Blaseninfekte, die hauptsächlich bei Frauen anzutreffen sind, verringert.

Überzeugende Studienlage:

Chemieingenieure des Worchester Polytechnic Institutes glauben nun beantworten zu können, warum der Saft der amerikanischen Moosbeere gegen Harnwegsinfektionen wirkt. Diese gesundheitsfördernde Eigenschaft der Cranberries war bislang zwar in einigen Studien nachgewiesen worden, der zu Grunde liegende Mechanismus bislang aber nicht verstanden. Offenbar, so nun Terri Camenaso und ihr Team, verändere der Saft die Oberflächeneigenschaften von Bakterienanhängseln, die für eine Kontaktaufnahme zwischen Keim und Harnwegtrakt notwendig sind. Der Prozess sei reversibel, bemerken die Forscher: Nach Entfernen des Saftes würden die Keime sich schnell wieder an die Harnwegswandzellen anheften können. Demnach wirkten die Saftinhaltsstoffe zwar gut und auch selektiv auf fibrientragende potenzielle Krankheitserreger, ein dauerhafter Schutz sei aber nur bei stetem Konsum des Saftes zu erwarten.

Dr. Heike Jürgens

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Quellen/Literatur:

– Liu, Y. et al.: Cranberry changes the physicochemical surface properties of E. coli and adhesion with uroepithelial cells. In: Colloids and Surfaces: Biointerfaces 65, S. 35-42, 2008.

http://de.wikipedia.org/wiki/Cranberry

– Handbuch Nähr- und Vitalstoffe von Dieter Henrichs, Constantia-Verlag, 2005, Seite 155

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„Kursbuch gesunde Ernährung, Die Küche als Apotheke der Natur“ von Ingeborg Münzing-Ruef, Heyne-Verlag, 2007, 608 Seiten, Seiten 251, 252

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