Waldmeisterbowle mit Borretsch – ungewöhnlich gut

Die himmelblauen Blüten des Borretsch erheitern innerlich und äußerlich das Gemüt. Als Zutat zu Salaten und Sommerbowlen machen sie sich besonders gut und kommen dabei hervorragend zur Wirkung.

Das intensive Aroma des Waldmeisters beruht auf das in den Blättern enthaltene Cumarin, ein sekundärer Pflanzenstoff, der u.a. auch in Cassia-Zimt vorkommt und in höheren Dosen gesundheitsschädlich sein soll. Der Cumarin-Gehalt des Waldmeisters beträgt im Schnitt rund 1 % der Trockenmasse und ist in der Pflanze glykosidisch gebunden. Das Cumarin wird zuzammen mit dem Zuckerrest freigesetzt, wenn die Blätter und Stengel verletzt, bzw. geerntet wurden. Obwohl Waldmeister grundsätzlich als wenig bis kaum giftig eingestuft wird, ist bei der Zubereitung von Bowlen mit Waldmeister vorsichtshalber eine Menge von höchstens 3 Gramm Frischdroge, entsprechend zwei bis drei Pflanzen pro Liter Wein einzuhalten. Aus diesen Gründen dürfen gewerbsmäßig hergestellte Maibowlen bzw. andere alkoholische Getränke mit Waldmeister in Deutschland maximal 5 Milligramm pro Liter nicht überschreiten.

Strukturformel von Cumarin, ein 1,2-Benzopyron

Folgendes Rezept habe ich dem Buch: „Mit Gewürzen und Kräutern kochen und heilen“ von Monika Aschl entnommen.

Zutaten:

– 6 frische Waldmeisterstengel
– 275 ml Orangensaft
– 200 ml Ginger-Ale, gut gekühlt
– 20 Borretschblüten
– 1 Flasche guter trockener Weißwein
– 125 g Erdbeeren oder Himbeeren
– 90 ml Weinbrand

Zubereitung:

Den Waldmeister eine Stunde leicht anwelken lassen, damit sich sein Vanillearoma richtig entfaltet. In eine Schüssle geben mit Wein und Saft übergießen. Eine Stunde ziehen lassen. Das gewaschene Obst in einen Bowlenkrug geben. Die Weinmischung durch ein Sieb darüber gießen, mit Folie abdecken. 30 Minuten kalt stellen. Dann das Ginger-Ale und den Weinbrand dazu gießen und die Borretschblüten darauf streuen. Rasch servieren.

Gesundheitstipps:

Waldmeister ist eine Gewürz- und Heilpflanze, die beruhigend, blutreinigend, krampflösend, entzündungshemmend und schweisstreibend wirkt. Bei Befindlichkeitsstörungen, wie z. B. Verdauungsbeschwerden, Herzschwäche, Kopfschmerzen, Migräne, nervösen Schlafstörungen, nervöse Unruhe, Nervenschmerzen, Menstruationsbeschwerden und Krämpfen im Unterleib bringt er Linderung. Ausserdem vermindert er die Blutgerinnung und fördert somit eine gute Durchblutung. Darüberhinaus wirkt er gefässstärkend und kann somit einer Venenschwäche und Ödemen entgegenwirken. Äußerlich angewandt, kann die Gewürz- und Heilpflanze bei Furunkeln, Ekzemen und allgemein schlecht heilende Wunden eingesetzt werden.

Dr. Heike Jürgens

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Quellen/weiterführende Literatur:

– https://de.wikipedia.org/wiki/Waldmeister

– https://de.wikipedia.org/wiki/Waldmeisterbowle

– https://de.wikipedia.org/wiki/Cumarin

– https://de.wikipedia.org/wiki/Zimtkassie

– http://www.topfruechte.de/2011/08/09/borretsch-bluten-blatter-und-samen-gesundheitlich-wertvoll/

– http://www.topfruechte.de/2010/12/18/zimt-gewurz-mit-wertvollen-sekundaren-pflanzenstoffen/

– http://www.heilkraeuter.de/lexikon/waldmeis.htm

– “Mit Gewürzen und Kräutern kochen und heilen, Rezepte für die Heil- und Kochkunst, Anbau, Ernte, Konservierung” von Monika Aschl, Ennsthaler Verlag Steyr Verlag, 2009, 212 Seiten

Kurzbeschreibung:

Dieses Buch zeigt, wie allein mit dem Würzen von Speisen auf individuelle Schwachpunkte des Körpers und akute Erkrankungen eingegangen werden kann. Es sammelt einfache Rezepte, die erklären, wie man mit Zutaten, die jeder zur Verfügung hat, wirkungsvolle Heilmittel herstellen und wie man mit Aromaten Stimmungen beeinflussen kann. Es stellt von (A)nis bis Z(i)mt eine große Zahl von schon in Vergessenheit geratenen Gewürzpflanzen vor, rückt die gebräuchlichen in ein neues Licht und entdeckt die Heilkraft von Kräutern neu.

Autorin:

Die Autorin absolvierte in Salzburg das Diplomstudium der Biologie sowie Biologie und Erdwissenschaften für das Lehramt. Schon im Rahmen ihrer Abschlussarbeiten spezialisierte sie sich auf Pflanzen und ihre Wirkstoffe. Diese Kenntnisse wurden mit der Zeit vertieft und der Drang, das Wissen weiterzugeben, stieg. Daher nahm sie Unterricht an einer Heilpraktikerschule und an verschiedenen Volkshochschulen bzw. besuchte Wellness-Seminare. Erfolgreich umsetzen konnte sie ihre Ideen u.a. in der Planung des Neumarkter Wildgemüse-Lehrpfades.

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Naturprodukte:

 

Ceylon-Zimt, gemahlen, 100 g Dose

Zimt wird aus der Innenrinde des Zimtbaumes gewonnen. Zwei- bis dreimal im Jahr werden vom Zimtbaum Zweige abgschnitten, die Aussenrinde wird abgeschabt und die aromatische Innenrinde herausgelöst. Diese wird dann getrocknet und fermentiert. Der intensive Geschmack entwickelt sich erst bei diesem Trocknungs- und Fermentierungsprozess. Als Gewürz spielen jedoch nur der Ceylonzimt und der Kassia eine Rolle.

Ceylonzimt ist heller in der Farbe als Kassia, riecht angenehm süss und enthält so gut wie kein Cumarin. Das Bundesinstitut für Risikobewertung weist darauf hin, dass das für die Leber in grösseren Mengen schädliche Cumarin in höheren Konzentrationen besonders in der billigen Cassia-Zimt Variante vorkommt, in wesentlich geringeren Konzentrationen in der echten und meist teureren Ceylon-Zimt Sorte. Es ist daher zu empfehlen, wenn Zimt aus gesundheitlichen Gründen verzehrt wird, unbedingt auf Ceylon-Zimt zurückzugreifen.

Als traditionelles Gewürz geeignet für Süssspeisen, Kompotte, Gebäck, Obstsalat, sowie zur naturheilkundlichen Verwendung.

Sesam-Riegel

Zutaten:

Sesam, Mandeln, Echte Vanille, Rosinen, Birnendicksaft, Honig

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