Infektionskrankheiten – weniger Schlaf erhöht das Erkältungsrisiko

Ein starkes Immunsystem ist besonders im Winter und Frühjahr notwendig, damit Infektionskrankheiten schnell und effektiv überwunden werden können bzw. gar nicht erst zum Ausbruch kommen können.  Von innen wärmende Getränke wie Ingwer-, Grün-, Rooibos- oder ein Beerenvitaltee stärken die Immunabwehr nicht nur durch die wohltuende Wärme sondern auch durch ihre Vitalstoffe, die die Selbstheilungskräfte des Körpers anregen, das Immunsystem trainieren und Schutz vor freien Radikalen bieten. Zunehmender Bekanntheit erfreut sich derzeit auch der Zistrosentee, der sich durch seinen hohen und breitgefächerten Polyphenolgehalt gegenüber den anderen Teesorten abhebt.

Eine Ernährung, die möglichst naturbelassen und somit reich an Enzymen und Antioxidantien ist, tut dann ihr übriges. Eine Entsäuerung durch basische Kost und/oder geeignete Basenpräparate, die idealerweise neben den basenbildenden Mineralien Magnesium und Kalzium auch noch Zink und Selen enthalten, entlasten noch zusätzlich unseren Körper, der dann gestärkt der Immunabwehr zur Verfügung steht. Auch einige Fastentage können helfen.

Amerikanische Forscher von der Carnegie Mellon University in Pittsburgh haben nun herausgefunden, dass die Schlafdauer einen Einfluss auf die Ansteckungsrate bei Erkältungskrankheiten hat, indem sie gesunden Kurz- und Langschläfern Schnupfenerreger (Rhinoviren) in die Nase tropften. Sie fanden heraus, dass je weniger ein Mensch schläft, desto höher ist sein Risiko, sich mit einer Erkältungskrankheit anzustecken. Sheldon und sein Team vermuten, dass Immunzellen und ihre Botenstoffe weniger effizient gebildet werden oder ihre Regulation gestört ist. Schon früher wurde ein Einfluss von zu wenig Schlaf auf Komponenten des Immunsystems gezeigt, ein direkter Zusammenhang mit der Ansteckungsgefahr war aber noch nicht nachgewiesen worden. Es zeigte sich, dass Menschen, die im Schnitt weniger als sieben Stunden schliefen, sogar dreimal häufiger krank wurden als Langschläfer. Ein höheres Risiko trägt auch derjenige, der viel Zeit im Bett verbringt, aber abends lange wach liegt oder während der Nacht öfter aufwacht.

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Nach neuesten Erkenntnissen berichten Forscher der kanadischen Universität of Calgary im American Journal of Respiratory and Critical Care Medicine, dass der für mindestens ein Drittel aller Erkältungen verantwortliche Rhinovirus die Funktion der Gene manipuliert. Dabei greift das für Schnupfen verantwortliche Rhinovirus in die Abwehrarbeit des Körpers ein und lässt die Infektion noch heftiger ausfallen. Im American Journal of Respiratory and Critical Care Medicine / GesundheitPro; 24.10.2008  ist zu lesen:

„Die Ergebnisse der Studie sind ein großer Schritt hin zu einer besseren Verhütung von Erkältungskrankheiten und zu besseren Behandlungsstrategien“, ist sich Studienleiter David Proud sicher. „Das Rhinovirus ist die Hauptursache für Schnupfen, aber es spielt auch bei ernsthaften Krankheiten wie Asthma und der Chronisch Obstruktiven Lungenkrankheit COPD eine Rolle.“ Die Wissenschaftler untersuchten freiwillige Probanden, die entweder tatsächlich mit dem Rhinovirus oder nur scheinbar infiziert wurden. Anschließend gewannen die Forscher Zellen aus der Nasenschleimhaut und untersuchten diese auf genetische Veränderungen. Während es acht Stunden nach der Infektion noch zu keinerlei Veränderungen gekommen war, fielen den Forschern nach 48 Stunden mehr als 6500 Gene auf, deren Umsetzung in Eiweiße hoch- oder heruntergeregelt worden war. Es handelte sich dabei vor allem um Gene, die für die Virusbekämpfung des Körpers verantwortlich sind oder die Entzündung der Nasenschleimhaut vorantreiben. Aufgefallen ist den Forschern zudem, dass besonders viele Kopien des Virus in solchen Zellen vorhanden waren, in denen das Gen für das Eiweiß Viperin ausgeschaltet war. Viperin wurde erst vor wenigen Jahren entdeckt, bekannt ist von ihm bislang nur, dass es Grippe-Erkrankungen beeinflussen kann. Über einen Einfluss auf durch Rhinoviren ausgelöste Erkältungen gab es bislang keine Hinweise. Indem sie durch Viren beeinflusste Gene entschlüsseln, wollen die Wissenschaftler Hinweise bekommen, wie sie mit Medikamenten die Erkältungssymtpome lindern können. Davon sind sie allerdings mit ihrer Grundlagenforschung noch einige Jahre entfernt. Die Studie der University of Calgary wurde in Kooperation mit der amerikanischen University of Virginia und dem Mischkonzern Procter & Gamble durchgeführt, der auch frei verkäufliche Erkältungsmittel produziert. Finanziert wurde die Studie mit Mitteln von Procter & Gamble und der Canadian Institutes of Health Research.

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Tipps aus der Pflanzenheilkunde:

Lindenblütentee: Ein Tee aus ihnen wirkt schweißtreibend und hustenstillend. Die Inhaltsstoffe aus den Blüten beruhigen zudem. Lindenblütentee ist ein altes Naturheilmittel bei Erkältungen.

Ingwertee (Rezept Adrak Chai): Zutaten:

– fein geriebener frischer Ingwer

– Zucker oder Honig

– Pfeffer

– Zitronen- oder Orangensaft

Zubereitung:

Das Wasser und den Ingwer in einem unbedeckten Topf etwa 10 Minuten bei milder Hitze kochen lassen. Den Sud vom Feuer nehmen, so das er nicht mehr kocht. Nun den Zucker bzw. Honig hineinrühren, bis er sich aufgelöst hat. Den Tee durch ein Sieb gießen und den Ingwer fest auspressen, um soviel Ingwerextrakt wie möglich im Tee zu haben. Nun den Pfeffer und den Zitronen oder den Orangensaft zufügen. Heiß servieren.

Dr. Heike Jürgens

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Literatur/Quellen:

– Cohen, S. et al.: Sleep Habits and Susceptibility to the Common Cold. In: Archives of Internal Medicine 169, S. 62-67, 2009.

– http://www.wissenschaft-online.de/artikel/978516

– American Journal of Respiratory and Critical Care Medicine / GesundheitPro; 24.10.2008

– idw/Deutsches Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke, Dr. Gunda Backes; 02.03.2005, aktualisiert am 19.05.2006

– http://www.tee-kompendium.de/tee-rezepte/ingwertee-adrak-chai.html

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